Das müsst ihr jetzt wissen
Versorgung mit Kinder-Arzneimitteln wird besser – aber mindestens drei Medikamente fehlen weiterhin!

Entspannt sich der Medikamentenmangel endlich?
Es scheint zumindest so. Nachdem die Lage rund um die Verfügbarkeit von Kinder-Arzneimitteln seit Monaten schwierig war, gibt es nun gute Nachrichten. Und das, obwohl die Erkältungssaison noch in vollem Gange ist. Aber: Mehrere Wirkstoffe sind nach wie vor kaum zu kriegen. Welche das sind und wie Apotheken versuchen, dagegenzuhalten.
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Bundesgesundheitsministerium: Entwarnung bei Versorgungslage mit Medikamenten
Es gibt gute Nachrichten vom Bundesgesundheitsministerium. Das teilt mit: Die teils kritische Versorgungslage bei Kindermedikamenten habe sich wieder entspannt. „Die Einkaufs- und Abverkaufszahlen in den Apotheken haben sich ausbalanciert“, so eine Sprecherin.
Mit Blick auf die Erkältungssaison hatte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte im September eine „Dringlichkeitsliste“ veröffentlicht. Darauf standen gut 30 Kinderpräparaten, die mit dringend beschafft werden sollten. Darunter anderem mehrere Antibiotika, Nasentropfen, fiebersenkende und schmerzlindernde Säfte und Zäpfchen.
Die Versorgung von den meisten dieser Kinderarzneimittel sei nun gesichert. Eine positive Entwicklung! Auch Christian Splett, stellvertretender Pressesprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände bestätigt RTL: „Bei Fiebersäften für Kinder mit Ibuprofen und Paracetamol hat sich die Versorgung im Vergleich zum Vorjahr entspannt.“
Aber: Bei einigen Wirkstoffen gibt es nach wie vor Engpässe.
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Bei mindestens drei Arzneimitteln noch keine Entspannung
Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland würden in einem Bericht einer dazu eingesetzten Arbeitsgruppe drei Arzneimittel mit einer „angespannten“ Versorgungslage genannt. Es handele sich um die Antibiotika Clarithromycin und Penicillin V sowie Medikamente mit dem Wirkstoff Salbutamol, der bei Asthma und chronischer Bronchitis eingesetzt werde.
Tatsächlich gibt es darüber hinaus laut dem Apothekerverband noch weitere Wirkstoffe, bei denen die Lage eher ungenügend ist. Darunter etwa neben Antibiotika mit dem Wirkstoff Penicillin V auch solche mit dem Wirkstoff Amoxicillin. Pressesprecher Splett sagt RTL: „Hier prognostiziert das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte wiederum eine mögliche Unterdeckung des Bedarfs und ruft deshalb weiterhin zum maßvollen Einsatz von Antibiotika auf, um Versorgungslücken zu vermeiden.“
Von einer stabilen Versorgungslage sei zudem keine Rede. Das zeige, so der Pressesprecher, „die allwöchentlichen Warnungen oder Entwarnungen zur Lieferfähigkeit bestimmter Arzneimittel oder Wirkstoffe“.
Die Apotheken würden weiterhin jeden Tag dafür kämpfen, passende Ersatzpräparate zu finden oder in der Apotheke vor Ort anzufertigen.
Es bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bald bei allen Medikamenten entspannt.
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