Er machte Sicherheitsbedenken öffentlich
Boeing-Whistleblower (†62) plötzlich tot - kurz bevor er noch mal aussagen sollte

Dieser Tod wirft Fragen auf!
John Barnett (†62) hat gerade erst gegen den US-Konzern Boeing ausgesagt und massive Sicherheitsbedenken geäußert. Jetzt wurde er tot in seinem Lastwagen vor einem Hotelparkplatz gefunden.
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Boeing-Whistleblower enthüllt Sicherheitsmängel
Jede vierte Atemmaske könnte im Notfall nicht funktionieren – das und noch viele weitere Bedenken macht der ehemalige Qualitätsmanager von Boeing in den letzten Jahren öffentlich, berichtet der Sender BBC. Die Mitarbeiter des Flugzeuggiganten sollen außerdem unter Druck stehen und versehentlich grobe Fehler machen. Sie sollen aber auch absichtlich minderwertige Teile, die in den Schrott gehören, in die Flugzeuge einbauen. Denn durch einen verschnellerten Montageprozess sei die Sicherheit beeinträchtigt worden.
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Boeing beschreitet alle Vorwürfe, das Sauerstoffproblem sei schon seit 2017 gelöst, schreibt ABC News. Doch John Barnett ist der Meinung, dass seine Vorgesetzten die Probleme unter den Teppich kehren wollten und reicht nach seiner Pensionierung im Jahr 2019 eine Klage gegen das Unternehmen ein. Immerhin hat er über drei Jahrzehnte für den Flugzeughersteller gearbeitet, ab 2010 als Qualitätsmanager in einer Boeing-Fabrik in South Carolina (USA).
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John Barnett tot vor Hotel gefunden
Eigentlich sollte der Boeing-Whistleblower am Freitag (8. März) erneut aussagen. Doch John erscheint nicht. „Wir haben dann das Hotel gebeten, nach ihm zu sehen“, sagt sein Anwalt Brian Knowles der New York Post. Die Mitarbeiter des Hotels finden die Leiche von John am Samstag in seinem Lastenwagen vor dem Hotel. Nach ersten Erkenntnissen soll sich John selbst erschossen haben, berichtet die New York Post. Trotzdem ermittelt die Polizei zu dem Tod des 62-Jährigen.
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Boeing veröffentlicht zu dem Tod eine Erklärung: „Wir sind traurig über den Tod von Herrn Barnett und unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden“, schreibt BBC. (jsi)
Hier finden Sie Hilfe in schwierigen Situationen
Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.