Von Außenwelt abgeschnittenUnwetter-Opfer in Hagen: "Das große Problem ist, dass wir keinen Strom haben - nach wie vor"
In Hagen (NRW) sind durch die heftigen Unwetter einige Bewohner seit Mittwochvormittag vom Wasser eingeschlossen, können ihre Autos aus Angst weggeschwemmt zu werden, nicht bewegen. Auch Familie Grumme ist betroffen: „Wenig Schlaf, wenig gegessen“, fasst Familienvater Bernd Grumme die letzte Nacht zusammen. „Das kann man sich einfach nicht vorstellen, welche Wassermassen hier gegen die Wände drücken“, sagt er. Im Video berichtet er, welche Zerstörung das Wasser angerichtet hat.
Unwetter-Opfer über 24 Stunden ohne Strom
Die größte Schwierigkeit für Familie Grumme: Es gibt immer noch keinen Strom. Mit einem Notstromaggregat können sie sich zwar mal einen Kaffee kochen oder ihr Handy aufladen, aber für größere Geräte, in der Küche beispielsweise, reicht es nicht.
Video vom Mittwoch: "So eine Katastrophe habe ich noch nicht erlebt"
Situation spitzt sich immer weiter zu
Stundenlang regnete es am Mittwochmorgen in vielen Teilen NRWs. Die Wassermassen übersteigen das gewöhnliche Niveau bei weitem. In Hagen sind es am frühen Mittag schon 200 Liter pro Quadratmeter, in Erkrath bei Düsseldorf 100 Liter und in Köln bereits 50 Liter pro Quadratmeter. Inzwischen hat sich der Regen abgeschwächt, aber durch die Straße von Familie Grumme fließt immer noch das Wasser. Zum Glück steht es inzwischen nicht mehr so hoch, wie noch am Tag zuvor.
In der Nacht kam es in der Eifel zur Katastrophe. Sechs Häuser stürzten ein – über die aktuellen Entwicklungen rund um das Unwettertief Bernd berichten wir im Liveticker.
RTL-Reporter Uli Klose berichtet von den Wassermassen aus Hagen
Ein Hagener Altenheim mit 76 Bewohnern wurde am Mittwoch wegen einströmender Wassermassen evakuiert. „Das Seniorenheim ist sehr stark betroffen und unbewohnbar geworden“, sagte ein Stadt-Sprecher. Eltern wurden gebeten, ihre Kinder nicht in die Kita zu schicken und auch die Ferienbetreuung an den Grundschulen nicht zu nutzen. „Wir wollen so wenig Fahrten durch das Stadtgebiet haben wie möglich“, betonte der Sprecher.
Eine verschüttete Person sei leicht verletzt gerettet worden. Mehrere Fahrer seien aus ihren von Wassermassen eingeschlossenen Autos befreit worden. Der Krisenstab der Stadt tagte. Es gab mindestens 200 Einsatzorte.
Um die Situation nicht weiter zu verschlimmern, hatte die Stadt Erkrath ihre Bewohner dazu aufgerufen, auf Duschen und Waschen zu verzichten. Denn dadurch würde noch zusätzlich Abwasser produziert – zu viel für die ohnehin schon überlasteten Abwasserkanäle. (jgr, lra, dpa)
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