Vettel erst stark - dann in der Mauer

Ungarn-GP: Williams-Mann Latifi hängt im Regen alle ab

Formula 1 2022: Hungarian GP HUNGARORING, HUNGARY - JULY 30: Nicholas Latifi, Williams FW44 during the Hungarian GP at Hungaroring on Saturday July 30, 2022 in Budapest, Hungary. Photo by Zak Mauger / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2213_111603_56I1941
Schnellster im 3. Freien Training auf dem regennassen Ungaroring: Nicholas Latifi im Williams
www.imago-images.de, IMAGO/Motorsport Images, IMAGO/Zak Mauger

Regen-Coup von Nicholas Latifi: Auf nasser Piste war der Kanadier im 3. Freien Training zum Ungarn-GP im unterlegenen Williams sensationell der Schnellste. In 1:41,480 Minuten schnappte er Charles Leclerc in letzter Sekunden noch die Bestzeit weg – brummte dem Ferrari-Piloten unglaubliche 0,661 Sekunden Rückstand auf. Wahnsinn – die schwierigen Bedingungen und eine abtrocknende Strecke machten die Überraschung möglich. Auch Stallgefährte Alex Albon nutzte das, sicherte sich Platz 3 (+ 0,901 Sekunden) vor WM-Spitzenreiter Max Verstappen (+ 1,725) im Red Bull.

Vettel: Erst auf Platz 3 - dann raus

Sebastian Vettel erlebt zwei Tage nach der Bekanntgabe seines Karriereendes im Regen auf dem Hungaroring Licht und Schatten: Erst raste der 35-Jährige wie in vergangenen Tage auf nasser Piste auf Platz 3. Doch dann wollte er noch mehr, zu viel offenbar: Vettel rutschte von der Strecke und crashte seinen Aston Martin in der Streckenbegrenzung. „Fuck! Sorry!“, funkte der 35-Jährige an sein Team.

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Zehn Minuten vor dem Ende musste die Session durch Rote Flaggen unterbrochen werden, um Vettels havarierten Dienstwagen zu bergen. Als die Strecke wieder freigegeben wurde konnte der viermalige Champion nur noch tatenlos zuschauen, wie er – bei sich verbessernden Streckenbedingungen – bis auf Platz 9 durchgereicht wurde.

Mercedes kämpft mit bockigem Silberpfeil

Haas-Pilot Mick Schumacher (+ 3,676), der als eine möglicher Vettel-Nachfolger bei Aston-Martin gehandelt wird, purzelte am Ende sogar noch aus den Top 10, landete auf Rang 12 – knapp hinter Mercededs-Mann Lewis Hamilton (+ 3,352). Der Rekordchampion kämpfte wie sein Garagennachbar George Russell wieder einmal mit dem bockigen Silberpfeil. Beide Piloten klagten im Boxenfunk über fehlenden Grip – Mercedes gelang es bei den kühlen Bedingungen einfach nicht, die Reifen ins richtige Temperaturfenster zu bekommen.

Russell kam damit aber einmal mehr besser zurecht als Hamilton, schaffte es immerhin auf Platz 5 vor Altmeister Fernando Alonso (+ 2,090) im Alpine und dem zweiten Ferrari-Piloten Carlos Sainz (+ 2,109). Völlig von der Rolle war Sergio Perez im zweiten Red Bull: Der Mexikaner landete mit einem Rückstand von 6,760 Sekunden auf dem letzten Platz.

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Leclerc Favorit auf die Pole-Position

Am Freitag war Ferrari bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius und Sonnenschein in beiden Trainingseinheiten am Schnellsten gewesen. Den Tagessieg sicherte sich Leclerc, der nach Platz 2 im 3. Freien Training auch als Favorit in das Qualifying geht. Latifi und Albon dürften mit dem Kampf um die Pole kaum etwas zu tun haben.

Ferrari steht beim letzten Grand Prix vor der Sommerpause (Sonntag, 15.00 Uhr live im Ticker bei RTL.de) gewaltig unter Druck. Teamchef Mattia Binotto hatte im Vorfeld einen Doppelsieg gefordert, um Verstappen in der Fahrerwertung unter Druck zu setzen. Aktuell hat der Titelverteidiger nach zwölf von 22 Rennen 63 Punkte Vorsprung. (wwi)