Grausamer Krieg in der Ukraine
Mutter und Kinder von Granaten getötet - Vater: "Verzeiht mir, dass ich euch nicht geschützt habe"

Es ist ein Schicksal, das die ganze Welt bewegt hat: Eine Mutter und ihre zwei Kinder kamen bei der Flucht aus der belagerten Stadt Irpin in der Ukraine ums Leben – getötet durch russische Mörsergranaten. Das Bild der jungen Familie, die leblos am Straßenrand lag, löste einen weltweiten Aufschrei aus. Einzig der Vater konnte noch gerettet werden. Dieser meldete sich nun bei Facebook zu Wort und trauert um seine Familie.
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Die Familie ist bereits vor vier Jahren aus Donezk geflohen

Wie „Daily Mail“ zuerst berichtete postete Familienvater Serhiy Perebyinis Fotos von seiner Frau, Tetiana und seinen beiden Kindern Alisa (9) und Mykyta(18): „Er hat sie alle genommen“, schrieb er dazu. „Ich muss dich ein letztes Mal sehen. Verzeih mir, ich habe dich nicht geschützt.“ Er und seine Familie seien bereits vor vier Jahren aus dem Separatisten-Gebiet Donezk geflohen. Am Stadtrand von Kiew, in Irpin, wollte sich die Familie ein Zuhause aufbauen, in dem die Kinder groß werden können, so der Vater.
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Tatiana kümmerte sich um ihre kranke Mutter, sonst wäre die Familie schon früher geflüchtet
Eine Freundin der Familie, Irina Nedava, trauere ebenfalls um die Familie: „Ich kann meine Gefühle nicht ausdrücken, meine Hände zittern vor Wut und Tränen tropfen zur selben Zeit! Wir werden nie etwas vergessen! In liebevoller Erinnerung an unsere Lieben“, zitiert sie „Daily Mail“. Die Familie wäre schon früher geflüchtet, doch Tatiana habe sich um ihre demenzkranke Mutter gekümmert, heißt es. „Sie war ihre letzte Hoffnung und Unterstützung! Was wird mit ihnen passieren?“
Mindestens acht Menschen wurden durch den russischen Angriff in Irpin getötet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in einer Videobotschaft zum Beschuss der Zivilisten in Irpin geäußert: "Sie haben nur versucht, die Stadt zu verlassen. Um zu fliehen. (...) Wie viele solcher Familien sind in der Ukraine gestorben?“
Um Irpin, rund 25 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt, wird seit Tagen erbittert gekämpft. Russische Truppen halten einen Teil der Stadt besetzt, die in Friedenszeiten etwa 45.000 Einwohner zählte. Vergangenen Sonntag wurden mindestens acht Menschen getötet, als russische Truppen nach Angaben aus Kiew die Fluchtroute beschossen – darunter Tetiana und ihre Kinder Alisa und Mykyta.
Ukrainische Stadt Irpin unter Beschuss: Tausende Menschen werden evakuiert
Russische Einheiten versuchen, Kiew von Westen zu blockieren, dazu gehört auch die umkämpfte Stadt Irpin. Nach Behördenangaben seien bisher etwa 3000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. „Die Evakuierung der Bevölkerung aus der Stadt Irpin nach Kiew geht weiter“, teilte der ukrainische Katastrophenschutz mit. „Fast 3000 Zivilisten wurde Hilfe geleistet.“ Die Rettungsaktion solle fortgesetzt werden. Immer mehr Menschen fliehen aus Irpin – so auch die 26-jährige Galina, die eine Feuerpause zur Flucht genutzt hat. Denn der Beschuss auf ukrainische Städte dauert immer noch an: Ukrainische lokale Behördenvertreter haben in der Nacht zu Donnerstag aus mehreren Städten Beschuss gemeldet.
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