Wegen strengen Einreisebestimmungen an den Grenzen
Tausende Flüchtlinge müssen ihre Haustiere zurücklassen
Zehntausende Menschen flüchten vor dem brutalen Krieg in der Ukraine. Sie suchen Schutz an den EU-Grenzen. Erhoffen sich, nach Polen, Rumänien und Ungarn zu kommen. Viele treten die Flucht in der eisigen Kälte mit ihren Haustieren im Arm an. Aber an der Grenze angekommen, kommt die erschütternde Nachricht. Das geliebte Tier muss in der Ukraine bleiben.
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Die Nahrungsversorgung der Tiere ist nicht sichergestellt
Nicht nur humanitäre Organisationen, sondern auch Tierschützer arbeiten unermüdlich in den Grenzgebieten. Denn dort befinden sich viele zurückgelassene Haustiere.
„Die Nahrungsversorgung ist nicht sichergestellt“, teilt die Tierrechtsorganisation Peta mit.
Nur wenn die Ausreise nach offiziellen Regelungen organisiert ist, darf das Tier mit in die EU gelassen werden. Ansonsten muss die Flucht ohne das Haustier weiter gehen. Es fließen bittere Tränen an den Grenzen. Peta fordert jetzt, die Einreisebestimmungen für Haustiere an den EU-Grenzen vorübergehend auszusetzen.
"Peta Deutschland" versorgt zurückgelassene Tiere in der Ukraine
„Die EU darf nicht vergessen, dass auch unzählige Tiere unter der aktuellen Notsituation leiden – sie verhungern und verdursten dort, wenn sich niemand mehr um sie kümmert. Wir fordern die EU daher auf, die gesetzlichen Bestimmungen temporär außer Kraft zu setzen und Quarantänestationen einzurichten, damit nicht auch noch die Familienverbände zwischen den Menschen und ihren tierischen Begleitern zerstört werden“, so Peter Höffken von „Peta Deutschland“.
Ein Team von „Peta Deutschland“ sei mittlerweile sogar in der Ukraine, um die Tiere vor Ort zu versorgen. Viele Vierbeiner seien verletzt, andere haben Hunger.
Hunde und Katzen dürfen nur unter strengen Einreisebestimmungen mit in die EU
Damit Hunde und Katzen beispielsweise einreisen dürfen, müssen sie geimpft und gechippt sein – was viele nicht sind. Zusätzlich muss ein Antikörpertiter für Tollwut vorgelegt werden. In der aktuellen Kriegssituation ist es für die Flüchtenden einfach unmöglich diese Bestimmungen zu erfüllen.
Einen positiven Ausblick in der Hinsicht bietet Polen. Dort sind die Bestimmungen zur Einreise von Haustieren aus der Ukraine in die EU bereits gelockert worden. Auch in der Slowakei gibt es bereits Aufnahmezentren, in denen Geflüchtete ihre Haustiere mit unterbringen können.
Der Deutsche Tierschutzbund appelliert daher an die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), dies auch in Deutschland möglich zu machen. (mca)