Ihr Hotel ist völlig zerstört

ZDF-Team durch Russen-Rakete in der Ukraine verletzt

In this photo provided by Kharkiv Regional Administration, the ruined lobby of Kharkiv Palace Hotel is seen after Russia's missile attack in Kharkiv, Ukraine, Sunday, Dec. 31, 2023. (Kharkiv Regional Administration via AP)
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EL, AP

Eine ZDF-Übersetzerin wird schwer verletzt.
Scherben, Trümmer und völlige Orientierungslosigkeit – für die ZDF-Reporterin Alica Jung und ihr Team sind es Minuten der absoluten Ungewissheit. Wer hat überlebt und wie kommt man hier raus? Sie beschreibt die dramatischen Minuten nach dem Einschlag einer Rakete in der Stadt Charkiw.
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Dunkelheit und schwarzer Rauch

„Als ich meine Zimmertür öffne, sehe ich nicht - wie sonst - die große offene Lobby, sondern Dunkelheit und schwarzen Rauch. Ich weiß nicht, ob meine Kollegen noch leben und was von diesem Gebäude noch steht“, berichtet Reporterin Alica Jung auf der ZDF-Seite.

Insgesamt waren nach Aussage der Hotelmanagerin in Charkiw 15 Zimmer vermietet, mindestens zehn davon an Journalisten. Bereits zuvor hatte Russland Hotels in der Ukraine attackiert, in denen Journalisten und NGO-Mitarbeiter schlafen. In dieser Nacht wird nicht nur das Kharkiv Palace Hotel, sondern auch ein Wohnhaus im Stadtzentrum getroffen, bestätigt der Bürgermeister der Stadt.

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Alica Jung: „Über Scherben und Trümmerteile renne ich die Treppe nach unten"

„Über Scherben und Trümmerteile renne ich die Treppe nach unten in das unterirdische Parkhaus, das dem Hotel als Bunker dient. Dort treffe ich meinen deutschen Producer-Kollegen und unsere ukrainische Cutterin, sie versorgen gerade unsere Übersetzerin. Sie wurde in der Hotellobby verletzt, hat eine gebrochene Rippe und drei gebrochene Wirbel, wie sich später herausstellt“, schreibt Alica Jung. Auch ein Sicherheitsmann des ZDF wird verletzt. Wie durch ein Wunder wird aber keiner getötet.

Insgesamt werden bei mehreren Raketenangriffen auf Charkiw nach ukrainischen Angaben 28 Menschen verletzt.

Das russische Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Angriff auf das Hotel. Es sei beschossen worden, weil Vertreter der ukrainischen Geheimdienste von dort den Beschuss der russischen Stadt Belgorod geplant hätten, gab ein Militärsprecher am Sonntag vor.

Bettina Schausten: „Dies ist ein weiterer Angriff Russlands auf die freie Presse"

Das ZDF verurteilt den Angriff auf das Hotel in Charkiw, das Journalisten nutzten. „Dies ist ein weiterer Angriff Russlands auf die freie Presse. Wir hoffen, dass die verletzten Kollegen schnell genesen. Das ZDF wird weiterhin über den Krieg gegen die ukrainische Zivilbevölkerung berichten", sagt ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten. Wie RTL, ntv und etliche andere deutsche Medien berichtet das ZDF seit fast zwei Jahren vor Ort über den Krieg in der Ukraine. (dbl/zdf)

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