Kultkonzern vor dem AUS Endgültig Ausgetuppert? Tupperware droht erneut Insolvenz

von Janina Röttger

Naht das Ende Tupperparty?
Es sieht ganz danach aus, denn das amerikanische Unternehmen hat Geldprobleme. Damit steht der Erfolgskonzern erneut vor dem Aus.

Abschied auf Raten oder Befreiungsschlag?

Tupperware steht in Berlin Zehlendorf am 23.07.2020 an einem Marktstand. Foto: Wolfram Steinberg/dpa
Tupperware steht vor dem AUS.
Wolfram Steinberg, picture alliance

Die Meldung an die amerikanische Börsenaufsicht SEC, klingt bedrohlich. Demnach verfügt das Unternehmen nicht mehr über genügend Liquidität, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Das bedeutet: Bald könnte Schluss sein, mit der Produktion der berühmten, bunten Tupperboxen.

Mit den Plastikdosen als Verkaufsschlager und einem innovativen Marketing war der US-Konzern jahrzehntelang sehr erfolgreich, doch mittlerweile stehen die Zeichen schon länger auf Krise. An der Börse war Tupperware bereits 2020 fast abgeschrieben, dann gelang jedoch ein Comeback.

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Im vergangenen Jahr drohte bereits die Insolvenz, konnte aber im letzten Augenblick noch abgewendet werden. Jetzt steckt der Konzern wieder in der gleichen Situation.

Tote Dose: Geschäftsmodell der Tupperware angestaubt

Seit fast 80 Jahren sind die bunten Wunderschüsseln in fast allen deutschen Küchenschränken zu finden. Für den amerikanischen Kultkonzern ist der deutsche Markt längst einer der wichtigsten geworden. In Deutschland verbreiteten sich die luftdicht verschließbaren Behältnisse, deren Kunststoffdeckel beim Schließen den charakteristischen Laut von sich geben, seit den frühen 1960er Jahren rasant. Wichtiger Teil des Erfolgsrezeptes waren die legendären Tupperpartys der 90er Jahre.

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Doch was damals der letzte Schrei war, ist längst nicht mehr zeitgemäß.Tupperware setzte lange Zeit auf den klassischen Vertrieb über die Tupperpartys, versäumte das digitale Geschäft und hielt an hohen Preisen fest. Während Shopping-Giganten wie Amazon oder Alibaba mit enormer Marktmacht die Preise drückten:

Erst unter Konzernchef Fernandez, der im April 2020 nach einem Führungschaos übernahm, setzte Tupperware konsequent auf digitale Verkäufe - und war damit zeitweise durchaus erfolgreich. In der Pandemie, als viele Menschen zu Hause ihre Kochkünste ausprobierten, florierte das Geschäft. Ein Hoffnungsschimmer, der nun erloschen scheint.

Auf RTL-Anfrage äußerte sich Tupperware Deutschland bislang nicht.