Bewegende Worte von Witwe Christine
Trauerfeier für „Titan"-Todesopfer Suleman (19) und Vater Shahzada (48): „Als beste Freunde letzte Reise angetreten"

„Sie gehörten einfach zusammen!“
Christine Dawood hat bei der tragischen Implosion des Titan-Tauchbootes ihren 19-jährigen Sohn Suleman und ihren Ehemann Shahzada verloren. Auf der Trauerfeier sagt sie unter Tränen, die beiden seien nicht nur Vater und Sohn, sondern auch beste Freunde gewesen. „Als er seinen Sohn zum ersten Mal in den Armen hielt, wusste ich einfach, dass diese beiden zusammengehören“. Jetzt, so die Witwe, hätten sie „ihre letzte gemeinsame Reise“ angetreten.
Gedenkfeier nach Titan-Unglück: Vater und Sohn "Gefährten für Abenteuer"

Es ist die Gedenkfeier der Dawood Foundation, der Wohltätigkeitsorganisation der Familie, auf der Christine Dawood über ihren Verlust spricht. Die im deutschen Rosenheim geborene Witwe des britisch-pakistanischen Unternehmensberaters beschreibt ihren toten Mann als Abenteurer. Bei der Geburt seines Sohnes hätte sein Gesichtsausdruck verraten, dass er endlich „einen Gefährten für kommende Abenteuer“ gefunden hätte.
Dabei war sie es eigentlich, die anstelle ihres Sohnes an Bord der Titan gehen sollte. „Ich habe darauf verzichtet und Suleman meinen Platz überlassen, weil er das wirklich machen wollte“, sagt sie in einem BBC-Interview. Ihr Schwiegervater Hussain betont auf der Trauerfeier, wie sehr sich sein Sohn und sein Enkel auf den Trip gefreut hätten. „Beide waren so aufgeregt, so furchtbar aufgeregt, die Titanic zu sehen.“
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Drama auf dem Weg zur Titanic: U-Boot implodiert
Ob sie das Wrack des berühmten Luxusdampfers auf einer Tiefe von 3.800 Metern überhaupt erreicht haben, ist unklar. Etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Beginn des Tauchgangs riss der Kontakt zum Mutterschiff „Polar Prince“ ab. Die Titan mit fünf Menschen an Bord galt tagelang als vermisst. Angebliche Klopfgeräusche in den Tiefen des Atlantischen Ozeans machten immer wieder Hoffnung auf Überlebende.
Für die Retter begann ein Wettlauf gegen die Zeit, denn der Sauerstoff reichte für maximal 96 Stunden. Nach Tagen der Suche dann die traurige Gewissheit: Das Tauchboot ist wahrscheinlich bereits am Sonntag, dem Beginn der Expedition, implodiert.
Chrstine Dawood sagt über die vergangene Woche, sie sei eine Mischung aus „Schock, Hoffnung und schließlich Verzweiflung und Trauer“ gewesen. Die Witwe dankt allen, die an der Suche nach ihrem Sohn und ihrem Mann beteiligt waren. (sbl)
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