Sohn (37) tötet die Familie seines VatersTodesdrama in Montabaur: Ging es dem Dreifach-Killer ums Erbe?

Er wurde in Montabaur von seinem Sohn erschossen.
Der Familienvater wurde in Montabaur von seinem Sohn (37) erschossen.
privat
von Karl Wirz und Nicklas Just

Er löschte eine ganze Familie aus!
In Montabaur (Rheinland-Pfalz) eskaliert am Donnerstag (25. Januar) scheinbar ein Familienstreit. Am Ende sind alle Beteiligten tot – wegen einer Diskussion ums Erbe?
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Staatsanwaltschaft: Es waren wohl familiäre Streitigkeiten

Der Todesschütze von Montabaur erschießt seinen Vater, seine Stiefmutter und seinen erst dreijährigen Stiefbruder. Dann ruft der 37-Jährige seine Lebensgefährtin an und erzählt ihr, was er gerade getan hat. „Der Beschuldigte hatte nach derzeitigen Erkenntnissen kurz nach der Tat gegenüber seiner Lebensgefährtin telefonisch mitgeteilt, drei Menschen getötet zu haben“, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. „Diese alarmierte daraufhin die Polizei.“

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„Hintergrund der Tat dürften nach bisherigem Kenntnisstand familiäre Streitigkeiten gewesen sein. Täter und Opfer wohnten im selben Anwesen“, so die Staatsanwaltschaft Koblenz.

Im Video: Polizei findet drei Leichen - auch Kind tot

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Ging es dem 37-Jährigen ums Erbe?

Waren es am Ende Erbstreitigkeiten, die den 37-Jährigen dazu veranlasst haben, seinen Vater und dessen neue Familie auszulöschen? Ein Nachbar vermutet, dass dies der Grund sein könnte. Denn der 68-jährige Vater soll seine neue Frau erst vor fünf Jahren kennengelernt haben. Er verbrachte jährlich oftmals mehrere Monate am Stück in Thailand. Von dort bringt er die 39-Jährige mit nach Deutschland, sie heiraten. Vor drei Jahren kommt dann der gemeinsame Sohn zur Welt.

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Die Tat ereignet sich am frühen Donnerstagmorgen. Nach dem Eintreffen der Polizeikräfte verschanzt sich der Dreifach-Killer im Haus der Familie. Die Polizei verhandelt mehrere Stunden mit dem 37-Jährigen. Dann schießt er sich in den Kopf. Noch am selben Nachmittag erklären die Ärzte ihn für hirntot, am nächsten Tag für tot.

„Montabaur trauert“

Die Bestürzung in der Stadt war auch am Freitag noch groß. „Wir alle sind betroffen von den Ereignissen. Eine Familie wurde ausgelöscht. Plötzlich passiert das Unfassbare in der Nachbarschaft“, teilten die Stadtbürgermeisterin Gabriele Wieland und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ulrich Richter-Hopprich mit. „Wir denken an die Menschen, die der Familie nahe gestanden haben. Unser Dank gilt heute der Polizei und allen Einsatzkräften, die gestern vor Ort waren.“ Wieland hatte bereits am Donnerstag auf ihrer Facebook-Seite ein Bild mit drei weißen Rosen und einer Kerze gepostet und dazu unter anderem geschrieben: „Montabaur trauert“. (mit dpa)

Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Hier findet ihr eine Übersicht über Hilfsangebote.

Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline der Telefonseelsorge 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. Auch eine Beratung über das Internet ist möglich unter www.telefonseelsorge.de.