Er zieht sogar ihren Autoschlüssel ab

Frau (35) fährt Kind an - mutiger Zeuge verfolgt und stoppt sie

ARCHIV - 30.07.2013, Brandenburg, Frankfurt (Oder): ILLUSTRATION: Die beiden zukünftigen Erstklässler Amy und Luca üben das Verhalten auf dem Schulweg und das richtige Überqueren einer Straße. Elterntaxi stehenlassen. Unter diesem Motto werben das Deutsche Kinderhilfswerk und der Verkehrsclub Deutschland ab 17.09.2018 für andere Wege zur Schule. Denn mit der steigenden Zahl der Mama- und Papa-Chauffeure nimmt das Risiko von Staus und Unfällen vor Schulen zu. (zu dpa "Zu Fuß zur Schule - Elterntaxis können zur Unfallgefahr werden" vom 16.09.2018) Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Gerade im Bereich von Schulen oder Kitas sollten Autofahrer besonders aufmerksam sein. (Symbolbild)
ppl vfd sab, dpa, Patrick Pleul

Was für ein heldenhafter Einsatz eines Autofahrers in Bayern! Als er sieht, dass eine Frau ein Kind mit ihrem Auto verletzt und einfach weiterfährt, nimmt er die Verfolgung auf und schafft es sogar, sie zu stoppen.

Kreis Würzburg: Kind auf Schulweg angefahren

Mittwochmorgen, gegen 07:45 Uhr in Thüngersheim (Kreis Würzburg): Ein erst sechs Jahre alter Junge ist zu Fuß auf dem Weg zur Schule und will gerade die Straße überqueren, als es passiert: Eine 35-Jährige biegt mit ihrem Auto in die Straße ein und fährt das Kind an, sodass es auf die Fahrbahn stürzt. Der Junge wird schwer verletzt und muss später sogar im Krankenhaus behandelt werden. Doch anstatt sich um den Grundschüler zu kümmern, fährt die Frau einfach weiter!

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Zeuge verhindert Unfallflucht

Ein 55 Jahre alter Mann und sein Sohn sind zur gleichen Zeit mit dem Auto in der Nähe und sehen, was passiert. Sie zögern keine Sekunden und nehmen sofort die Verfolgung der Frau auf. Während der nächsten Minuten teilt der Mann immer wieder der Polizei telefonisch seinen Standort mit. Dann muss die 35-Jährige an der Ampel anhalten. Der Mann nutzt diese Gelegenheit, öffnet eine der Autotüren und zieht ihren Schlüssel ab!

„Super, wie er reagiert hat“, sagt Philipp Hümmer vom Polizeipräsidium Unterfranken im Gespräch mit RTL. Denn ohne das beherzte Eingreifen hätte die Polizei vielleicht nur ein Kennzeichen erfahren und hätte weitere Fahndungsmaßnahmen einleiten müssen. Möglicherweise habe der Mann so auch weitere Unfälle verhindert. Und schon kurze Zeit später trifft auch die Polizei ein.

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Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung

Während der Verfolgung betreuen Zeugen den kleinen Jungen, bis der Rettungsdienst eintrifft. Philipp Hümmer ist den Ersthelfern und Zeugen dankbar: „Von allen Seiten aus super reagiert!“, meint er.

Gegen die 35-jährige Autofahrerin wird jetzt unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung und unerlaubtem Entfernen vom Unfallort ermittelt. Ob sie den kleinen Jungen vielleicht einfach übersehen hat oder tatsächlich wusste, dass sie das Kind verletzt hat, ist Gegenstand der Ermittlungen. (dka)