Polizei sieht keine Verbindung zwischen den Fällen

Acht Leichen in Lady Bird Lake gefunden: Angst vor Serienkiller in Austin

Jonathan H.
Jonathan H. wurde am 1. April tot aus dem See in Austin geborgen.
Cunningham Funeral Home

Acht Leichen in zehn Monaten – immer wieder sterben Menschen unter rätselhaften Umständen im Lady Bird Lake in Austin (US-Bundesstaat Texas). Zuletzt wurde der 30-jährige John H. am 15. April leblos aus dem Wasser geborgen. Das heizte wilde Spekulationen um die mysteriösen Vorfälle an: Treibt ein Serien-Killer in Austin sein Unwesen? Die Polizei hält das für Unsinn.

Jason J. starb im Lady Bird Lake
Die Leiche von Jason J. wurde am 13. Februar im Lady Bird Lake in Austin gefunden.
Beck Funeral Home

Lady Bird Lake in Austin: Sind acht Tote in zehn Monaten wirklich Zufall?

Weit über 70.000 User diskutieren in der privaten Facebook-Gruppe „Lady Bird Lake Serial Killer“, ob vielleicht doch mehr hinter den Toten im See steckt als bloßer Zufall. Auch unter einem Facebook-Post des Austin Police Departments teilt eine Userin eine Liste von angeblichen weiteren Opfern, die aktuell auf TikTok kursiert. Einer anderen kommt es komisch vor, dass es sich bei allen Ertrunkenen im See um Männer zu handeln scheint.

Allein in diesem Jahr wurden – John H. mitgerechnet – bereits vier Leichen aus dem Lady Bird Lake geborgen: am 13. Februar der 30 Jahre alte Jason J., am 5. März der 40 Jahre alte Cliff A. und knapp einen Monat später, am 1. April, der 33-jährige Jonathan H.

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Polizei findet keine Hinweise auf Gewalteinwirkung an den Leichen

Doch trotz all dieser Todesfälle glaubt die Polizei nicht an einen Zusammenhang. In einem Statement erklärten die Ermittler, dass sie zwar von den Spekulationen gehört hätten, stellten aber auch klar, dass es aktuell keine Hinweise gebe, die auf ein Verbrechen hindeuten. „Bei den Autopsien konnten keine Verletzungen oder andere Gewaltspuren an den Leichen gefunden werden“, so die Polizei von Austin. Die einzige Parallele sei, dass alle Toten in dem See gefunden wurden.

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Die Polizei hält offenbar eine andere Theorie für wahrscheinlicher als einen Serienkiller: Die Opfer könnten alkoholisiert in den See geraten und ertrunken sein. „An einigen Stellen ist der Uferbereich nachts schwer zu sehen“, so die Polizei. Alkohol könnte auch bei mehreren Fällen eine Rolle gespielt haben. Die Vorfälle seien in Park-Bereichen passiert, die eigentlich ab 22 Uhr abends geschlossen sind. Aber daran sollen sich die Todesopfer nicht gehalten haben. Sind sie also ins Wasser geraten, während sie unerlaubt nachts in Parkanlagen in der Nähe des Sees herumliefen? Das müssen nun die Ermittlungen klären. (jgr)