Diese Anzeichen können für die psychische Störung sprechenSymptom-Test: Hat Ihr Kind ADHS?

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Wenn Kinder durch unruhiges Verhalten auffallen, wird oft ADHS vermutet.

Ungefähr zwei bis sechs von 100 Kindern in Deutschland haben laut dem Universitätsklinikum Köln eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS. Insbesondere mit Beginn eines neuen Schuljahres steigen die Verdachtsfälle sprunghaft an. Gerade bei Kindern, die in der Schule durch unruhiges Verhalten auffallen, wird schnell mal ADHS vermutet. Ob Ihr Kind tatsächlich entsprechend behandelt werden sollte, kann nur eine Ärztin oder ein Arzt feststellen. Es gibt allerdings häufige Symptome, die Ihnen als Eltern einen ersten Anhaltspunkt geben können. Machen Sie jetzt den Test!

Diese Verhaltensweisen könnten ADHS-Symptome sein

ADHS-Symptome: Daran erkennen Sie ADHS bei Erwachsenen und Kindern.
Konzentrationsschwierigkeiten können ein ADHS-Symptom sein - müssen es aber nicht
dpa bildfunk
  1. Motorische Unruhe
    Menschen mit ADHS haben massive Schwierigkeiten, längere Zeit still zu sitzen und müssen ständig in Bewegung sein.

  2. Impulsivität
    ADHS-Menschen sind sehr impulsiv. Bei Schulkindern fällt oft auf, dass
    diese nicht abwarten, bis sie von der Lehrerin oder vom Lehrer drangenommen werden, sondern ihre Antworten einfach in die Klasse rufen. Außerdem haben diese Menschen Schwierigkeiten sich an Regeln zu halten und können sich schlecht in Gruppen integrieren.

  3. Konzentrationschwierigkeiten
    Menschen mit ADHS können sich in der Regel nur für kurze Zeit auf etwas konzentrieren. Sind sie mit einer Aufgabe beschäftigt, schweifen sie bereits nach kürzester Zeit ab und beginnen etwas Neues.

Wie entsteht ADHS?

Wann treten die Symptome auf?
Die Ausprägung der Symptome verändert sich im Laufe des Lebens. Im Kleinkind- und Schulkindalter überwiegen die motorischen Symptome. Mit dem Heranwachsen gehen diese Symptome langsam zurück, die Konzentrationsstörungen bleiben jedoch erhalten. Im weiteren Lebensverlauf bleibt von der Zappeligkeit kaum etwas übrig, aber ADHS-Menschen haben bis ins hohe Alter Konzentrationsschwierigkeiten und eine niedrige Frustrationsschwelle.

Woher kommt ADHS?

Es ist bis heute nicht endgültig geklärt, was ADHS wirklich auslöst, allerdings geht man davon aus, das unter anderem ein Mangel des Botenstoffs Dopamin für die Krankheit verantwortlich ist. Dopamin regelt unter anderem den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Nervenzellen.

Ist ADHS heilbar?

Nein, ADHS ist bisher nicht heilbar. Man kann nur versuchen, die Auswirkungen der Krankheit durch verschiedene Therapien in den Griff zu bekommen.

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Wie wird ADHS behandelt?

Welche Therapien gibt es?

ADHS-Kinder werden meist mit Verhaltenstherapien behandelt, die darauf abzielen, das Konzentrationsvermögen zu erhöhen und die motorischen Probleme in den Griff zu bekommen. Wichtig ist bei Kindern, dass auch die Eltern optimal über ADHS informiert sind und die Therapie unterstützen. Aber auch eine ausgewogene Ernährung mit den essentiellen Omega-3-Fettsäuren kann die Therapie von ADHS maßgeblich unterstützen, da sie an der Bildung der Nervenbotenstoffe Dopamin und Serotonin beteiligt sind. Omega-3-Fettsäuren sind unter anderem in Walnuss-, Soja-, Raps- und Leinöl enthalten sowie in fettem Fisch wie Lachs, Sardinen, Sardellen, Hering, Makrelen und Thunfisch.

Gibt es Medikamente?

Es ist sehr umstritten, ob ADHS-Kinder mit Medikamenten behandelt werden sollten oder nicht. Diese Entscheidung kann und darf ohnehin nur eine Ärztin oder ein Arzt treffen. Das bekannteste Medikament ist Ritalin. Es enthält einen Wirkstoff, der die Dopaminkonzentration im Gehirn erhöht und so den Mangel ausgleichen soll.

Gibt es Krankheiten, die ADHS ähneln?

Hüten Sie sich davor, zu glauben Ihr Kind habe ADHS, nur weil es besonders lebhaft oder oft unaufmerksam ist. Es gibt viele Gründe für Verhaltensauffälligkeiten. Hierzu können Nebenwirkungen von Medikamenten ebenso gehören wie Hör- oder Sehstörungen, eine Schilddrüsenüberfunktion oder einige Arten von Epilepsie.

Übrigens: Von ADHS sind nicht nur Kinder betroffen, sondern auch Erwachsene. Tamara Spielmann etwa hat heftige Wutausbrüche und nennt die psychische Störung „Das Monster in mir“. Ihre bewegende Geschichte sehen Sie hier.