Unwetter treffen Urlaubsort wie aus dem NichtsSturm verwüstet Kreta: "Die Katastrophe traf uns innerhalb von zehn Minuten"

Kreta steht unter Schock. Starke Herbststürme haben in vielen Teilen Griechenlands eine Spur der Verwüstung hinterlassen, zwei Menschen kamen ums Leben. Der Flughafen Heraklion musste sogar zeitweise gesperrt werden. Efthymis Lekkas, Professor für Katastrophenschutz ist fassungslos: "Die Katastrophe traf uns innerhalb von zehn Minuten."
Unwetter auf Kreta: Mindestens zwei Menschen tot
Auf der Insel Kreta wurde am Samstag ein 50 Jahre alter Mann im Auto bei schwerem Regen von den Wassermassen mitgerissen und kam ums Leben. Auch eine zunächst vermisste 49-Jährige konnte am Sonntag nur tot geborgen werden – das Wasser hatte sie ins Meer gespült.
Mindestens 20 Charterflüge mussten umgeleitet werden, weil die Landebahn am Flughafen Heraklion überflutet war, hieß es. Die Flieger seien nach Athen und in die westkretische Stadt Chania geschickt worden.
Sturzflut auf Kreta wirkte wie umgekehrter Tsunami

„Es war das schlimmste Unwetter der letzten 100 Jahre“, sagte der Regionalgouverneur von Kreta, Stavros Arnaoutakis, am Sonntag dem Nachrichtenportal „Protothema“. Die Tageszeitung „Kathimerini“ schrieb von einer „biblischen Katastrophe“
Videoaufnahmen zeigten, wie Wasser- und Schlammmassen mit gewaltiger Wucht durch enge Gassen strömten und dabei Dutzende Autos, Müll und selbst große Steinbrocken mit sich rissen. Die Sturzfluten durch starke Regenfälle wirkten wie ein umgekehrter Tsunami – sie rissen einfach alles mit sich, erklärte Efthymios Lekkas im staatlichen Rundfunk.
RTL-Wetterexperte: Sonntag und Montag wieder Regen auf Kreta
Ein abrupter Wetterwechsel von Freitag auf Samstag hatte die Menschen überrascht. „Am Samstag hat Heraklion zwischen neun und 15 Uhr eine Regenmenge von 143 Litern gemeldet. Mal zum Vergleich: in Köln fallen im gesamten Monat Oktober 54 Liter. Jetzt ist das kleine, aber heftige Gewittertief etwas weiter ostwärts gezogen und sorgt heute vom Süden der Türkei bis nach Zypern für Unwettergefahr.Heute und morgen sind auf Kreta vor allem nachmittags noch einmal Regenschauer zu erwarten, die aber nicht mehr die gewaltigen Regenmengen vom Samstag bringen. Ab Dienstag sollte sich dann das Wetter beruhigen und die Sonne wieder häufiger scheinen“, ordnet RTL-Wetterexperte Carlo Pfaff die Lage ein.
Für die Inselgruppe der Dodekanes (unter anderem Rhodos, Kasos und Karpathos) wurde vom Bürgerschutzministerium per SMS an die Bürger eine Unwetterwarnung ausgegeben.
(dky mit dpa)