Unfall vor den Augen seiner Freunde
Starnberger See: Motorboot überfährt Schwimmer - 32-Jähriger noch immer vermisst

Am Sonntagnachmittag ist ein Schwimmer im Starnberger See vermutlich tödlich verunglückt. Ein Motorboot hatte den 32-Jährigen aus München übersehen und etwa 300 Meter vor dem Ufer überfahren – vor den Augen seiner Freunde, die neben ihm im Schlauchboot saßen. Der Mann tauchte nicht wieder auf. Die Suche nach ihm dauert an, doch die Retter haben wenig Hoffnung.
Suche im Starnberger See geht weiter: Tauchroboter im Einsatz

Eine groß angelegte Suchaktion mit rund 60 Rettungs- und Einsatzkräften, Spürhunden, acht Tauchern und Unterwasserdrohnen war bis in den Montagnachmittag hinein erfolglos geblieben, berichtet das zuständige Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Am Dienstagmorgen um sieben Uhr wurde die Suche mit einem Boot mit Sonargerät und einem Tauchroboter, mit dem sich auch in größerer Tiefe suchen lässt, fortgesetzt.
Der Mann war am Sonntag gegen 14:45 Uhr im Wasser bei Kempfenhausen von einem Motorboot überfahren worden. Er ging sofort unter. Freunde des Mannes hatten den Unfall von einem Schlauchboot aus beobachtet. Der 32-Jährige habe es zum Schwimmen verlassen und sei verunglückt, berichtet unter anderem der „Merkur“.
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"Keine Anhaltspunkte für Fehlverhalten" des Bootsführers
Der 64 Jahre alte Fahrer des Motorbootes, der den Informationen zufolge mit seiner Frau unterwegs gewesen sein soll, sei demnach sofort angehalten und ins Wasser gesprungen, um dem Verunfallten zu Hilfe zu eilen. Auch Freunde seien hinterher gesprungen. Doch vergeblich. Wie der „Bayerische Rundfunk“ berichtet, werden die Angehörigen des Vermissten und die beiden Insassen des Motorbootes von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Die Kripo Fürstenfeldbruck habe die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Das Motorboot sei von der zuständigen Staatsanwaltschaft München II sichergestellt worden. Ein unfallanalytisches Gutachten muss nun klären, ob den Motorbootfahrer eine Schuld an dem folgenschweren Zusammenstoß trifft. Eine Polizeisprecherin sagte: "Wir haben aber keine konkreten Anhaltspunkte für Fehlverhalten wie Alkohol oder ähnliches.“ (cwa)