Die Kleinen sollen ein Stück Unbeschwertheit zurückbekommenSOS-Kinderdorfmutter: Herzensjob mit 7-Tage-Woche
Der Job als SOS-Kinderdorfmutter bringt eine 7-Tage-Woche mit, inklusive Rund-um-die-Uhr-Rufbereitschaft. Und doch hat Reporterin Katrin von Danwitz zwei Frauen getroffen, die sich keine bessere Aufgabe vorstellen können.
Eine von ihnen ist Christina Okeke. Sie steht erst am Anfang ihrer Zeit als Ersatzmama. Gerade richtet sie Hamburgs erstes SOS Kinderdorf mit ein, das im August eröffnet. Wie sie sich als „werdende“ Mutter fühlt und wie sie mit den Kindern wohnen wird, sehen Sie im Video.
Nach 25 Kindern: SOS-Kinderdorfmutter geht in Rente

Karin Puhlmann steht dagegen am Ende ihrer Zeit als Ersatzmama. 25 Kinder hat Karin Puhlmann in ihrer Zeit als Kinderdorfmutter betreut. „Ich habe mir immer eine große Familie gewünscht. Und jetzt habe ich sie“, erzählt uns die 61-Jährige und zeigt ihre Fotowand im Flur mit all ihren Pflegekindern.
Ein leibliches Kind hat Puhlmann nicht - aber jetzt kurz vor ihrer Rente blickt sie auf 26 Jahre Arbeit im SOS-Kinderdorf Harksheide im schleswig-holsteinischen Norderstedt zurück. Inzwischen hat sie sogar die ersten "Enkel".
Ersatz-Mütter betreuen bis zu sechs Kinder
In der DDR groß geworden, steht für die studierte Landwirtin nach der Wende ein beruflicher Umbruch an. Sie reagiert auf einen Werbebrief der SOS-Kinderdörfer. Der Neustart wird eine komplette Umstellung für sie, denn im Kinderdorf wird tatsächlich Familienalltag gelebt. Die Ersatzmütter betreuen hier bis zu sechs Kinder, deren leibliche Eltern sich wegen eigener Probleme nicht selbst kümmern können. „Aber man hat auch das Gefühl, die Mutter zu sein. Sie zu trösten, wenn irgendwas ist: verletzt oder schlechte Zensur. Motivieren, wenn sie eine schlechte Zensur haben“, beschreibt Karin Puhlmann das Leben als Kinderdorfmutter.
Kinder sollen unbeschwert aufwachsen
Diesen Spagat als Ersatzmutter, ohne dass die Kinder den Kontakt zu ihrer Ursprungsfamilie verlieren, versuchen die Betreuer im Kinderdorf in Harksheide täglich zu leisten. Die Kinder sollen ein Stück Unbeschwertheit zurückbekommen, denn nicht selten geht es um Gewalt, Drogen und Vernachlässigung, wenn das Jugendamt Kinder aus ihren Familien nimmt.
SOS-Kinderdörfer benötigen lange Planung
Solche Einrichtungen sind wertvoll und wichtig. Besonders in einer Großstadt wie Hamburg fehlen Plätze für Kinder, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können. Deshalb wird im Stadtteil Dulsberg endlich im August das erste SOS-Kinderdorf Hamburgs eröffnet. „Das ist wirklich so ein Herzenswunsch, der jetzt in Erfüllung geht. 10 Jahre sind wir jetzt dran an dem Projekt. Und das ist einfach irre, dass das jetzt auch ans Licht kommt. Ich sag immer: Sei vorsichtig mit dem, was Du dir wünscht. Das kann auch in Erfüllung gehen“, sagt der Einrichtungsleiter Torsten Rebbe.
Kinderdorfeltern sind gesucht
Drei neue Wohnungen für neue Kinderdorffamilien entstehen gerade. Nur für eine davon muss Torsten Rebbe noch eine „Mutter“ oder einen „Vater“ finden und sie auf die neue Arbeit vorbereiten. An diese erste, aufregende Zeit erinnert sich auch Karin Puhlmann, die im August in Rente geht, noch ganz genau: „Ich bin dann abends los und hab geguckt: Atmen die noch? Schlafen die? Atmen die noch? Man ist erstmal unsicher, aber es macht auch Spaß.“
Kinderdorfmütter wie Karin Puhlmann, wollen Kindern ein neues Zuhause geben und für sie zu einem sicheren Hafen werden. Eine Aufgabe, die sie 26 Jahre mit ganzem Herzen angenommen hat. (nid)
Auch Sie können das SOS-Kinderdorf Hamburg „Hafen für Familien“ unterstützen.
Helfen per Überweisung:
Hamburger Sparkasse
DE87200505501233120763
HASPDEHHXXX
Hafen für Familien (RTL)


































