Dänemark geht drastischen SchrittSchluss mit Fischbrötchen-Räubern! Ostsee-Stadt sagt Möwen den Kampf an

Schluss mit der Möwenplage!
Da will der Urlauber sein saftiges Fischbrötchen am Meer genießen – plötzlich schießt eine Möwe herab und stiehlt das fischige Häppchen. Damit möchte die dänische Stadt Sonderburg jetzt Schluss machen – und geht einen radikalen Weg. Wie gut das bisher klappt und was Ostseebesucher davon halten, seht ihr im Video.

Der Abschuss als letzte Hoffnung

Der städtische Jäger Svend Aage Juhler legt in Sonderborg auf Möwen an. Diese Szene zeigt der dänische Rundfunk. Er ist Vorkämpfer in einer ungleichen Schlacht: Die Stadt an der Flensburger Förde will die Möwen jetzt per Gewehr töten. Es ist die letzte Hoffnung der Stadt, der Plage der weiß gefiederten Räuber etwas entgegenzusetzen.

Nicht nur die Raubzüge der Vögel sind dabei ein Problem. Laut des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags (shz) hätten sich die Bewohner der Stadt beschwert. Die Vögel würden schreien, scheißen und stehlen, manchmal sei es so laut, dass man sein eigenes Wort nicht mehr verstehe.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Städte oder Gemeinden in Dänemark diesen radikalen Schritt gehen: In Aalborg, im Norden des Landes, ist es seit 20 Jahren vor der Brutzeit üblich, die Vögel zu schießen, berichtet die shz auf Basis des dänischen Rundfunks.

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Andere Städte zeigen: Abschießen bringt wenig

Doch in der Stadt zeigt sich auch, wie wirksam solche Maßnahmen sind. Es sei nämlich recht wenig, berichtet das dänische Nachrichtenportal DR. Der kommunale Jäger wird im Haushaltsplan der Stadt Aalborg 2026 gestrichen – der Abschuss habe bisher keine Wirkung gezeigt. Das liege daran, berichtet das Portal, dass die Möwen gelernt hätten, mit dem Verhalten der Menschen zu leben. Sie würden sich anpassen. Dennoch könnte es in anderen Gemeinden einen Versuch wert sein, meint Flemming Larsen, Leiter der Abteilung für Natur und Umwelt in der Gemeinde Horsens. Auch dort hatte man versucht, mit Schützen Jagd auf Möwen zu machen.

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Doch die Population der Tiere wächst und wächst. Das habe unter anderem damit zu tun, dass die Tiere optimale Brutbedingungen auf den Dächern vorfinden. Dort könne kein Fuchs das Gelege auffressen. Das sagt Thomas Bregnballe, der an der Universität Aarhaus Wasservöge erforscht, der DR.

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Möwen werden weiter Fischbrötchen steheln

Er spricht sich trotz der Erfahrungen aus Aalborg für eine Bejagung der Vögel aus. So werde man erwachsene Möwen los. Als Mensch die Gelege zu entfernen, bringe hingegen nicht viel, die Tiere würden dann einen neuen Anlauf starten.

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Der Stadtjäger von Sonderburg hat in dem Videobeitrag übrigens danebengeschossen. Da wird wohl künftig eine weitere Möwe dem Urlauber oder auch Einwohner seinen wohlverdienten Snack stehlen. Und: Die Tiere dürfen in Sonderburg ohnehin nur bis zum 15. April geschossen werden. Dann beginnt die Brutzeit. (eon)