Exklusiv-Interview bei RTL-Aktuell

Söder: Bin mit neuen Corona-Beschlüssen nicht zufrieden - so würde es gehen

Am Freitagmittag tagten die Regierungschefs der Bundesländer zusammen mit Olaf Scholz. Mit dabei auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Gemeinsam haben sie unter anderem eine Neuregelung der Quarantäne und 2G-Plus für die Gastronomie beschlossen. Im Interview bei RTL-Aktuell erklärt Söder, warum er mit den Beschlüssen nicht zufrieden ist.
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Söder lobt eigene Maßnahmen

Die Einschnitte bei der Gastronomie gehen dem bayrischen Regierungschef nicht weit genug. Obwohl Bayern durch die vorherigen Wellen stark getroffen wurde, hat das Bundesland aktuell die zweitniedrigste Inzidenz. Söder führt das auf die Maßnahmen in Bayern zurück: “Dazu gehört, dass wir beispielsweise Discos und Clubs zugemacht haben. Darauf konnte man sich nicht verständigen, dort konsequent zu sein.“ Man habe sich jetzt die Gastro herausgesucht „2G-Plus als einzige Maßnahme zu treffen - ich bin mir nicht ganz sicher, ob das der Situation angemessen ist.“

Schon zuvor hatte er es offen gelassen, ob er die 2G-Plus-Regel in Bayern überhaupt einführen will: „Ich habe den Gesundheitsminister gebeten zu prüfen, ob das aus unserer Sicht wirklich notwendig ist. Wir sind da sehr, sehr zurückhaltend und skeptisch.“

Söder will FFP2-Maskenpflicht

Bayerns Regierungschef hätte sich einen zusätzlichen Baustein in den Beschlüssen gewünscht: „Der Hauptbereich fehlt meiner Meinung nach. Das ist eine konsequente FFP2-Maskenpflicht.“ Eine solche Maskenpflicht habe einen deutlich höheren Schutz.

Mit den getroffenen Beschlüssen zur Verkürzung der Quarantäne zeigt sich Söder aber zufrieden: „Wir können nicht einfach das ganze Land zusperren. Insbesondere deswegen nicht, weil die Verläufe hier milder zu sein scheinen.“

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"Spüren eine Spaltung des Landes - müssen heilen und versöhnen"

Söder glaubt nicht, dass die Demonstrationen gegen Corona-Regeln wegen der neuen Beschlüsse zunehmen werden, „aber wir spüren natürlich schon eine Spaltung des Landes. Es gibt sehr viele, die einfach besorgt sind, wie es weitergehen soll. Ich glaube, wir haben neben der medizinischen Betrachtungsweise auch eine gesellschaftliche Aufgabe, eine soziale und psychologische. Wir müssen wieder zusammenführen, wir müssen heilen und versöhnen.“

Dazu gehöre es, auch die besonders betroffenen Gruppen mitzunehmen, wie Schausteller, Händler und Gastronomen – aber auch den gesamten kleinen Mittelstand: „Die Wirtschaftshilfen, die bislang ausbezahlt werden, sind ehrlicherweise noch zu wenig. Die helfen gerade mal zum Überleben, aber nicht zu einer vernünftigen Struktur. Ich glaube, wir haben noch eine ganz große Aufgabe vor uns, wie wir das Ganze bewerkstelligen.“

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