Polizei in Pennsylvania: Deutlich mehr Opfer als gedachtKrankenschwester tötet mindestens 17 Patienten: „Sie kam nachts mit der Spritze"

Krankenschwester tötet mindestens 17 Patienten: "Sie kam nachts mit der Spritze"
Krankenschwester tötet mindestens 17 Patienten: "Sie kam nachts mit der Spritze"
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Sie tötete während der Nachtschicht!
Im Mai wird Krankenschwester Heather P. angeklagt, weil sie zwei Patienten absichtlich getötet haben soll. Jetzt kommt heraus, dass die 41-Jährige wohl für deutlich mehr Taten verantwortlich sein könnte. Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Pennsylvania wirft ihr vor, in verschiedenen Pflegeeinrichtungen mindestens 17 Menschen in ihrer Obhut getötet und es bei mindestens zwei weiteren versucht zu haben. Warum fällt das so lange keinem auf?
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Anklage gegen US-Krankenschwester: "Sie spritzte absichtlich und böswillig Insulin, um zu töten"

Heather P. sitzt sei Mai in Untersuchungshaft. Die mutmaßlichen Taten soll sie zwischen 2020 und 2023 in fünf verschiedenen Pflegeeinrichtungen des US-Bundesstaates begangen haben – und zwar immer auf die gleiche Weise. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, den Patienten eine tödliche Dosis Insulin verabreicht zu haben. „Frau P. war oft für die Verteilung der Medikamente zuständig. Sie spritze es während der Nachtschicht, wenn möglichst wenig Personal vor Ort und es auf der Station ruhig war“, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde.

Ihre mutmaßlichen Opfer waren zwischen 43 und 104 Jahre alt. „P. hat oft dafür gesorgt, dass ihre Opfer vor dem Schichtwechsel sterben, damit sie nicht ins Krankenhaus geschickt werden“, zitiert der Sender CNN die Anklagebehörden. Sonst wären ihre vermeintlichen Taten möglicherweise durch medizinische Tests aufgefallen. Wenn die 41-Jährige das Gefühl hatte, dass einer der geschädigten Patienten überleben könnte, soll sie weitere Dosen des Medikaments gespritzt haben, heißt es in der Anklageschrift.

Die Ermittler waren ihr auf die Schliche gekommen, nachdem sie nach den bekanntgewordenen Fällen alle ungeklärten Todesfälle in den Einrichtungen untersucht hatten, in denen P. gearbeitet hatte.

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Anwälte der Krankenschwester wollen Todesstrafe verhindern

Die Staatsanwaltschaft versucht Medienberichten zufolge derzeit das Motiv der Krankenschwester zu ermitteln. Zu den Vorwürfen soll sie sich bisher nicht geäußert haben. „Das Ziel dieser Angelegenheit war von Anfang an, die Verhängung der Todesstrafe zu verhindern. Wir verfolgen dieses Ziel“, sagten die Anwälte der 41-Jährigen gegenüber ABC News.

„Es ist schwer zu verstehen, wie eine Krankenschwester, die für das Leben von Patienten verantwortlich ist, sich dafür entscheiden konnte, ihnen absichtlich und systematisch Schaden zuzufügen“, sagte Generalstaatsanwältin Michelle Henry. Der Schaden, der Opfern und Angehörigen zugefügt wurde, könnte nicht hoch genug eingeschätzt werden. „Jede Person in einer medizinischen oder Pflegeeinrichtung soll sich sicher und umsorgt fühlen (...) Wir werden unermüdlich daran arbeiten, die Angeklagte für ihre Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen“, so Henry. So lange gilt – wie für alle anderen Angeklagten auch – die Unschuldsvermutung. (sbl)

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