Recycling, das die Ozeane rettet!Malte aus Kassel stellt Kuscheltiere aus Plastikmüll her
Der gebürtige Nordhesse Malte Niebelschuetz hat eine Mission: Die Ozeane von Plastik befreien. Und das mit nicht weniger als süßen Kuscheltieren, den sogenannten „Shore Buddies“. Dabei handelt es sich um aus Altplastik produzierte Stofftiere, die er zuvor online in Amerika verkauft hat und nun endlich auch in einem Laden in Nordhessen erhältlich sind.
Noch immer gelangen laut Experten Tonnen von Plastikmüll in die Weltmeere und zerstören dadurch ganze Ökosysteme mit fatalen Folgen. Tiere verenden qualvoll. Kleines, fast unsichtbares Mikroplastik findet seinen Weg sogar bis auf unsere Teller.
Aus Alt mach Neu
Sobald Plastik ins Meer gelangt, ist es praktisch nicht mehr rückholbar. Hier setzt Maltes Lösungsvorschlag an. Sechs PET-Flaschen bilden das Grundgerüst für ein Stofftier. Sowohl Wolle als auch Stoff entstehen daraus. Zunächst wird das Plastik gewaschen und geschreddert. Die Pellets werden geschmolzen und in Garn umgewandelt. Dann steht der Verarbeitung zu den süßen Stofftierchen nichts mehr im Weg.
Endlich auch in Vellmar erhältlich
Mit dem Verkauf der „Shore Buddies“ in seiner Heimat Deutschland geht für den gebürtigen Kasseler ein Traum in Erfüllung. Gerade für den deutschen Markt steht Nachhaltigkeit an vorderster Stelle. Auch Manuel Spier aus Vellmar begrüßt diese Idee. Er bietet die niedlichen Stofftiere in seinem Spielwarenladen an. „Es ist so, ich würde schätzen, dass nach wie vor 90 Prozent sämtlicher Spielwaren aus Kunststoffen bestehen, weshalb es auch sehr wichtig ist, dass die Kunststoffe mittlerweile recycelt und nicht neu produziert werden“, sagt Spier.
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Ökologischer Fingerabdruck
Doch nicht nur die Säuberung der Meere, auch der pädagogische Gedanke liegt Malte am Herzen. An amerikanischen Schulen und Kitas klärt er spielerisch mit Videos und Kinderbüchern über das Plastik-Problem auf: „Recycling und Umweltschutz kann Spaß machen“, so Niebelschuetz.
Geburtsstunde der "Shore Buddies"
Die Idee fand ihren Ursprung als der gelernte Wirtschaftsinformatiker 2011 nach San Diego in Kalifornien auswanderte. Ein Artikel über Kleidung aus Plastik und die Unmengen an Plastikmüll am Strand überwältigten ihn. Somit entstand das Konzept der „Shore Buddies“ (zu Deutsch: „Küsten-Kumpels“). Und damit trifft er den Nerv der Zeit: Denn noch immer kostet der herumfliegende Plastikmüll an Stränden und im Meer jedes Jahr rund 135.000 Meeressäugern und einer Million Meeresvögeln das Leben.

Mit Altplastik Gutes tun
Manuel Spier unterstützt seinen Freund Malte schon tatkräftig mit dem Verkauf der Stofftierchen. Und hoffentlich werden bald noch viele weitere folgen, denn mit dem Verkauf geht jeweils ein Euro als Spende an eine Umweltorganisation. „The sky is the limit“, so Niebelschuetz. Womit bewiesen wäre, dass keine Grenzen gesetzt sind, um einen Beitrag zu leisten. Warum sollten sich nicht auch kuschelige Stofftiere an der Rettung der Umwelt beteiligen dürfen? (naw)