Keine Siege in Sicht

Legendärer Teamchef: „Vettel sollte in Rente gehen“

MELBOURNE, AUSTRALIA - APRIL 10: Sebastian Vettel of Germany and Aston Martin F1 Team waves to the crowd on the drivers parade ahead of the F1 Grand Prix of Australia at Melbourne Grand Prix Circuit on April 10, 2022 in Melbourne, Australia. (Photo by Robert Cianflone/Getty Images)
Sebastian Vettel in Australien.
JB1 / WTM, Getty Images, Bongarts

Der Saisonstart für Sebastian Vettel verlief miserabel. Erst verpasste er zwei Rennen wegen Corona, der Einstand in Australien war ein racing-grünes Desaster. Nun gibt es erste Stimmen aus dem F1-Kosmos, die dem früheren Champion zu einem Rücktritt raten.

Minardi rät Vettel: Hör auf!

Giancarlo Minardi ITA, ACI
Giancarlo Minardi im Paddock.
Imago Sportfotodienst

Sollte Sebastian Vettel aus der Formel 1 zurücktreten? Diese Ansicht vertritt der legendäre frühere Teamchef Giancarlo Minardi, dessen Team von 1985 bis 2005 in der Königsklasse fuhr.

„Er hatte Pech, als er die ersten zwei Rennen wegen Covid verpasst hat, beim dritten ist er ausgeschieden“, sagte der 74-Jährige dem „Corriere della Sera“ und holte zur Verbal-Peitsche aus. „Er sollte in Rente gehen. Er hat viel Geld, viele Titel gewonnen und er wird nie wieder gewinnen.“

Rumms.

Australien-Desaster wirkt nach

Lese-Tipp: Diese vier Rennen zeigt RTL live im Free-TV.

In der Tat ging das Comeback von Vettel nach hinten los. Der ambitionierte Rennstall fährt der Mittelfeld-Konkurrenz hinterher, kämpft wie Mercedes gegen Porpoising, dem Hoppeln auf den Geraden. Die Rückkehr an die Strecke wurde für Vettel zum Australien-Albtraum. Motor-Panne im 1. Training, 2. Training verpasst, 3. Training Crash, in der Quali nur eine Kaltstart-Runde, im Rennen erneut ein Crash und Aus.

Dass Vettel in dieser Saison hinschmeißt, ist aber so gut wie ausgeschlossen. Seinen Vertrag, der aktuell bis Ende 2022 läuft, wird er erfüllen und sich als Krisenmanager beweisen wollen.

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Und was meinen Sie?

Auf den viermaligen Weltmeister wartet viel Aufbauarbeit. Wie es danach weitergeht – ungewiss. Vor dem Saisonstart sagte der neue Teamchef Mike Krack: „Wir müssen ihm ein konkurrenzfähiges Auto geben und das richtige Package. Wenn wir das schaffen, dann wird Seb bleiben wollen. Und andere Fahrer wollen zu uns kommen.“ Bislang geht der Plan nicht auf. Der deutsche F1-Pilot spannte sein Fans aber schon im letzten Jahr lange auf die Folter was seine Verlängerung anging.

Auch beim kommenden Rennen in Imola (LIVE bei RTL), wo Minardi übrigens Strecken-Präsident ist, droht dem britischen Team der nächste Ärger. Wegen der vielen Crashs von Vettel und Teamkollege Lance Stroll sind geplante Upgrades für das erste Europa-Rennen in Gefahr. Für Vettel bis gilt daher auf Weiteres: „Schlimmer kann es nicht werden.“ (msc)