Goodbye, Formel 1

Sebastian Vettel hört auf: Die emotionale Abschiedserklärung im Wortlaut

"Ich liebe diesen Sport. Er war der Mittelpunkt meines Lebens"

"Hiermit erkläre ich meinen Rücktritt aus der Formel 1 mit dem Ende der Saison 2022. Ich sollte wahrscheinlich mit einer langen Liste von Leuten anfangen, denen ich danke. Aber ich habe das Gefühl, dass es wichtiger ist, die Gründe für meine Entscheidung zu erklären.

Ich liebe diesen Sport. Er war der Mittelpunkt meines Lebens, seit ich mich erinnern kann. Aber so sehr es das Leben auf der Strecke gibt, so sehr gibt es auch mein Leben abseits der Strecke. Ein Rennfahrer zu sein war nie meine einzige Identität.

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Wer bin ich? Ich bin Sebastian, Vater von drei Kindern und Ehemann einer wundervollen Frau. Ich bin neugierig und fasziniert von leidenschaftlichen und begabten Menschen. Ich bin getrieben von Perfektion. Ich bin tolerant und habe das Gefühl, dass wir alle das gleiche Recht haben, zu leben. Egal, wie wir aussehen, wo wir herkommen oder wen wir lieben.

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"Ich liebe die Natur und ihre Wunder"

Ich liebe es, draußen zu sein. Ich liebe die Natur und ihre Wunder. Ich bin stur und ungeduldig. Ich kann auch wirklich nervig sein. Ich mag es, Menschen zum lachen zu bringen. Ich mag Schokolade und den Geruch von frischem Brot. Meine Lieblingsfarbe ist blau. Ich glaube an Veränderungen und Fortschritt und dass alles einen Unterschied machen kann. Ich bin ein Optimist und glaube, dass Menschen gut sind.

Neben dem Rennfahren habe ich eine Familie aufgebaut und ich liebe es, bei ihr zu sein. Ich habe abseits der Formel 1 andere Interessen entwickelt. Meine Leidenschaft für das Rennfahren und die Formel 1 ist mit viel Zeit ohne meine Familie verbunden und verbraucht viel Energie.

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Wie ich mich meiner Leidenschaft gewidmet habe, ist nicht mehr mit meinem Wunsch vereinbar, ein toller Vater und Ehemann zu sein. Die Energie, die nötig ist, um eins mit dem Wagen und dem Team zu werden, um Perfektion zu erreichen, braucht Fokus und Commitment.

Meine Ziele haben sich vom Rennen und Weltmeisterschaften gewinnen verschoben. Ich will meine Kinder aufwachsen sehen, ihnen meine Werte vermitteln, ihnen auf die Beine helfen, wenn sie fallen, ihnen zuhören, wenn sie mich brauchen. Ich will ihnen nicht auf Wiedersehen sagen und vor allem will ich in der Lage sein, von ihnen zu lernen und mich von ihnen inspirieren lassen. Kinder sind unsere Zukunft.

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"Mein bestes Rennen? Das kommt erst noch"

Außerdem habe ich das Gefühl, noch so viel entdecken und lernen zu können – über das Leben und über mich selbst. Was die Zukunft angeht: Ich habe das Gefühl, dass wir in einer entscheidenden Zeit leben. Wie wir die nächsten Jahre gestalten, wird unsere Leben bestimmen.

Meine Leidenschaft bringt einige Aspekte mit, die ich nicht mag. Vielleicht wird sich das in Zukunft ändern. Aber der Wille, diese Veränderungen voranzubringen, muss viel stärker wachsen. Reden alleine ist nicht genug. Wir können es uns nicht leisten, noch länger zu warten. Es gibt keine Alternative. Das Rennen läuft.

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Mein bestes Rennen? Das kommt erst noch. Ich glaube daran, nach vorne zu schauen und weiterzugehen. Zeit ist eine Einbahnstraße und ich will mit der Zeit gehen. Zurückblicken bremst dich nur aus. Ich freue mich, auf unbekannten Strecken zu fahren, wo ich neue Herausforderungen finden werde.

Die Spuren, die ich auf der Strecke hinterlassen habe, werden bleiben, bis der Regen sie wegspült. Neue Spuren werden gelegt werden. Morgen gehört denen, die heute formen. Die nächste Kurve ist in guten Händen. Ich glaube, dass es immer noch ein Rennen zu gewinnen gibt. Alles Gute! Ich habe alles davon geliebt."