Es ging offenbar um Geld

Schweizer Impf-Chef: Erschossener Deutscher hatte mich zuvor entführt und erpresst

ARCHIVBILD ZUR MELDUNG, DASS CHRISTOPH BERGER SICH ALS OPFER EINES ENTFUEHRUNGSFALLS ZU ERKENNEN GEBEN HAT, AM SONNTAG, 10. APRIL 2022 - Christoph Berger, Praesident Impfkommission und Arzt im Kinderspital fuer experimentelle Infektiologie und Krebsforschung, portraitiert am 22. Juli 2021 in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
War laut eigenen Angaben in der Gewalt eines deutschen Erpressers: Christoph Berger, Präsident der Schweizer Impfkommission (Archivbild)
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Ein 38 Jahre alter Deutscher ist am Mittwoch (06. April) bei einem Polizeieinsatz in der Nähe von Zürich getötet worden. Der Präsident der Schweizer Impfkommission, Christoph Berger, wurde zuvor offenbar von dem Mann entführt und erpresst. Das teilt der Mediziner in einem Schreiben mit.

Christoph Berger: War eine Stunde lang in der Gewalt des Erpressers

Der Chef der Schweizer Impfkommission ist laut eigener Darstellung für eine Stunde in der Gewalt eines deutschen Erpressers gewesen. Das teilte der Mediziner am Sonntag in einem Schreiben an verschiedene Medien mit. „Er hat mich in dieser Zeit mit der Forderung eines substanziellen Geldbetrags konfrontiert“, schrieb das mutmaßliche Entführungsopfer in seiner Mitteilung weiter.

Demnach standen einzig wirtschaftliche Interessen des Täters im Vordergrund und die Entführung habe nichts mit Christoph Bergers Rolle als Chef der Impfkommission zu tun gehabt. Als er dem Entführer zugesichert habe, die Forderungen zu erfüllen, habe dieser ihn laufen lassen.

Der mutmaßliche Entführer starb nach Schusswechsel mit der Polizei

Zwei Stadtpolizisten beobachten den Verkehr am Freitag, 15. April 2011, in Zuerich. Die Zuercher Stadtpolizisten haben ihre Drohung wahr gemacht: Seit Mitternacht verteilen sie bei Bagatelldelikten keine Ordnungsbussen mehr. Die Beamten protestieren mit diesem Schritt gegen Sparmassnahmen der Stadt. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella) |
Bei einem Schusswechsel mit der Polizei in Wallisellen (Schweiz) ist ein Deutscher getötet worden. Symbolbild: Schweizer Polizei
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Nachdem der Mediziner die Polizei informiert hatte, stießen Beamte bei ihren Ermittlungen auf einen 38-jährigen Deutschen, der schon länger in der Schweiz lebte. Beim Versuch der Festnahme kam es am Abend des 6. Aprils bei Zürich zu einem Schusswechsel.

Dabei tötete der 38-Jährige nach Angaben der Polizei seine 28 Jahre alte Begleiterin. Er selbst wurde von Schüssen der Polizei so schwer verletzt, dass er starb. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurde auch ein 34 Jahre alter Schweizer festgenommen. Weitere Details blieben zunächst unklar. (dpa/ kpl)