Entführung und Missbrauch einer Zehnjährigen
Leiterin von Jugendzentrum Edenkoben: „Ich kenne diesen Mann“
„Das ist ein kranker Mensch, süchtig nach Macht, sich kleine und hilflose Körper zu ermächtigen.“
Das Jugendzentrum in Edenkoben ist Anlaufpunkt für viele Kinder und Jugendliche. Die Leiterin des Zentrums ist entsetzt, dass der Mann, der ein zehnjähriges Mädchen entführt und vergewaltigt haben soll, noch immer auf freiem Fuß ist und sein Unwesen treibt. Denn bereits vor 25 Jahren soll sich der 61-Jährige mit weiteren Männern an einer jugendlichen Besucherin des Zentrums vergangen haben.

„Da ist ganz klar eine Gefährdung ausgegangen“
„Ich kenne diesen Mann, weil vor 25 Jahren eine jugendliche Besucherin aus dem Jugendzentrum von ihm und drei weiteren Männern in der Nähe von Maikammer vergewaltigt wurde“, verrät die Leiterin des Jugendzentrums im Gespräch mit RTL. Seitdem fühlen sich die Menschen im Stich gelassen, warnen Behörden immer wieder vor dem Mann. Doch es musste erst – wieder einmal –zum Äußersten kommen.
Für seine Tat vor 25 Jahren wurde er zu sieben Jahren Haft verurteilt, kommt allerdings wegen guter Führung vorzeitig frei. „Dass der sich jetzt wieder in dieser Stadt ein Mädchen greift, das hat uns total wütend und betroffen gemacht“, sagt Beate S.
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Auch in jüngster Zeit war der Mann häufiges Thema, wurde vor Schulen gesehen, sprach Kinder oder Heranwachsende am Jugendzentrum an. Die Polizei soll dabei oft informiert worden, jedoch untätig geblieben sein. Beate S. fühlt sich machtlos, zweifelt am deutschen Rechtssystem: „Natürlich bin ich dem Rechtssystem gegenüber nicht gut gesonnen. Wir als Erwachsene machen Gesetze und müssen die auch zum Wohl der Kinder machen.“
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Edenkoben: Mutmaßlicher Täter ist stadtbekannt
Innerhalb der kleinen Stadt herrsche Angst und Ratlosigkeit. Beate S. erzählt, dass der Mann schon öfter von Bürgern angesprochen oder gefilmt worden sei. „Das ist ja kein Geheimnis gewesen, vor allem auch in Neustadt, wo er ja wohnt, dass der gerade frei ist, wer er ist und welche Taten er begangen hat.“
Dabei habe die Polizei ihrer Ansicht nach oft zu nachlässig gehandelt. Man solle den Mann nicht vorverurteilen und mit der Hetze aufhören – das habe die Polizei einmal entgegnet, nachdem der 61-Jährige von besorgten Menschen gemeldet worden war. Fürs Erste kann Edenkoben nun aber aufatmen: Der Mann, der schon so viele Jahre Angst verbreitet, sitzt in U-Haft.
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„Das ist ein kranker Mensch, süchtig nach Macht, sich kleine und hilflose Körper zu ermächtigen, sich die zu schnappen und zu quälen.“ Beate S. appelliert: „Wir müssen aufmerksam sein. Wir müssen die Augen offenhalten. Immer. Egal wo wir sind, wo wir ein Kind weinend stehen sehen, wo wir ein Kind alleine laufen sehen, wo wir ein Auto langsam fahren sehen.“ (xes)