Ukraine bekommt "das modernste Flugabwehrsystem, über das Deutschland verfügt"

Scholz sagt Ukraine Flugabwehrsystem zu

Michael Kappeler
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der Generaldebatte im Bundestag. Foto: Michael Kappeler/dpa
deutsche presse agentur

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine die Lieferung eines modernen Flugabwehrsystems zugesagt. Außerdem werde den ukrainischen Streitkräften ein Ortungsradar zur Verfügung gestellt, das Artillerie aufklären könne, sagte Scholz im Bundestag.

"Versetzen Ukraine in die Lage, ganze Großstadt vor russischen Luftangriffen zu schützen“

ARCHIV - 05.12.2005, Mecklenburg-Vorpommern, Laage: Auf dem Fliegerhorst Rostock-Laage wird an einem Eurofighter des Jagdgeschwaders 73 "S" die erste Luft-Luft-Rakete vom damals neu entwickelten Typ IRIS-T montiert. Bundeskanzler Scholz (SPD) hat der Ukraine die Lieferung eines modernen Flugabwehrsystems zugesagt. Außerdem werde den ukrainischen Streitkräften ein Ortungsradar zur Verfügung gestellt, das Artillerie aufklären könne, sagte Scholz am Mittwoch im Bundestag. Foto: Bernd Wüstneck/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Scholz sagt Ukraine Flugabwehrsystem zu
zi jai, dpa, Bernd Wüstneck

Er kündigte auch an, dass Deutschland die von den USA angekündigte Lieferung von Mehrfachraketenwerfern in die Ukraine „nach unseren technischen Möglichkeiten“ unterstützen werde. Bei dem Luftabwehrsystem handelt es sich laut Scholz um Iris-T des Herstellers Diehl. Damit werde das modernste Flugabwehrsystem geliefert, über das Deutschland verfüge.

„Damit versetzen wir die Ukraine in die Lage, eine ganze Großstadt vor russischen Luftangriffen zu schützen“, sagte Scholz. Die Ukraine fordert seit langem die Lieferung von Flugabwehrsystemen, um sich gegen Angriffe von russischen Kampfflugzeugen, Hubschraubern, Raketen oder Drohnen schützen zu können

Deutschland lieferte bereits Panzerfäuste, Luftabwehrraketen und Munition

Die Bundesregierung hatte unmittelbar nach Kriegsbeginn entschieden, erstmals deutsche Waffen in einen laufenden Krieg gegen eine Atommacht zu liefern. Bisher wurden unter anderem Panzerfäuste, Luftabwehrraketen und viele Millionen Schuss Munition geliefert.

Die Bundesregierung hatte in den vergangenen Wochen auch bereits zwei Zusagen für die Lieferung schwerer Waffen gemacht: Es sollen 50 Flugabwehr-Panzer vom Typ Gepard und 7 Panzerhaubitzen 2000 - moderne Artilleriegeschütze mit einer Reichweite von 40 Kilometern - in die Ukraine geliefert werden. Sie sind aber noch nicht dort angekommen. Die Opposition hat Scholz deswegen in den vergangenen Wochen immer wieder Zögerlichkeit vorgeworfen. (dpa)