Bundeswehrsoldat tötet vier Menschen

Wurde Nils O. erschossen, weil schwangere Jule G. zu ihm zurück wollte?

Ein Mann steht an einem Strand vor einer Düne.
Nils O. ist eines der vier Opfer. Jule G. soll sich für ihn von dem mutmaßlichen Täter getrennt haben.
Privat
von Stefanie Läufer und Patricia Kiel

Tötete er aus Eifersucht vier Menschen?
Nachdem ein Bundeswehrsoldat (32) insgesamt vier Menschen, darunter ein Kind (3), in Scheeßel und Brockel (Niedersachsen) tötet, laufen die Ermittlungen zu einem möglichen Motiv zwar noch. Inzwischen wird aber vermutet, dass der mutmaßliche Täter aus Eifersucht gehandelt haben könnte. Zuvor trennte sich seine Partnerin Jule G., um mit dem getöteten 33-jährigen Nils. O. eine Beziehung zu führen. Ein weiteres Detail könnte außerdem noch auf das Tatmotiv hindeuten.
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01.03.2024, Niedersachsen, Scheeßel: Beamte der Spurensicherung gehen zu einem Einfamilienhaus in der Gemeinde Scheeßel. Ein Bundeswehrsoldat steht im Verdacht, vier Menschen im niedersächsischen Landkreis Rotenburg (Wümme) erschossen haben. Unter den am Freitag entdeckten Toten sei auch ein Kind, teilten die Polizei Rotenburg und die Staatsanwaltschaft Verden mit. Es gebe zwei Tatorte - einen in Scheeßel und einen in Bothel im Landkreis Rotenburg. Foto: Sina Schuldt/dpa - ACHTUNG: Türschild wurde(n) aus rechtlichen Gründen gepixelt +++ dpa-Bildfunk +++
Beamte der Spurensicherung am Tatort in der Gemeinde Scheeßel
ssd htf, dpa, Sina Schuldt

Jule G. soll schwanger vom Tatverdächtigen sein

Schon vor der Beziehung zum mutmaßlichen Täter sei Jule G. mit Nils. O. zusammen gewesen. Nach einer Zeit soll sie sich jedoch für den 32-jährigen Bundeswehrsoldaten entschieden und Nils O. verlassen haben. Der Soldat und Jule G. sollen nach der Trennung von Nils O. sogar im Jahr 2021 geheiratet haben, lebten seitdem in einem gemeinsamen Haus. Doch das Glück scheint nur vordergründig perfekt.

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Seit kurzem sollen Jule G. und der mutmaßliche Täter in Trennung leben, wie RTL von einem Nachbarn in Brockel erfährt. An der Stelle kommt Nils O. zurück ins Beziehungsdreieck. Angeblich plante Jule G., erneut eine Beziehung mit Nils O. einzugehen, so eine Schulfreundin im Gespräch mit RTL. Ein Wechselspiel der Gefühle. Obendrein soll Jule G. schwanger sein. Das Kind sei jedoch nicht von Nils O., sondern vom Tatverdächtigen, so die Freundin weiter.

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Nach den tödlichen Schüssen stellt sich der Soldat

Für den 32-jährigen Soldaten könnte das zu viel gewesen sein. Gegen 3.30 Uhr am frühen Morgen (1. März) beginnt er, zu töten. Er erschießt Nils O. und dessen Mutter (55). Ein Nachbar und seine Eltern sind aus dem Schlaf hochgeschreckt: „Man denkt, wenn man so was hört, dass das total weit weg ist. Aber dann aus dem Fenster zu gucken, wenn das so zwei Meter von einem entfernt ist - das ist natürlich ein ganz anderes Gefühl“, erzählt der 22-Jährige.

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Es scheint, als wollte der 32-Jährige alle Menschen auslöschen, die seiner Ex etwas bedeuten, denn er fährt weiter nach Brockel und erschießt eine 33-jährige Mutter und ihr Kind – angeblich handelt es sich bei der Getöteten um eine Freundin von Jule G. Nach den Taten stellt sich der Soldat an der Von-Düren-Kaserne. Als die Polizei eintrifft, lässt er sich widerstandslos festnehmen. Er sitzt in U-Haft, der Haftbefehl lautet auf vierfachen Mord. Die Bundeswehr bestätigt, dass es sich bei dem 32-Jährigen um einen Soldaten handle.