Die Flucht des mutmaßlichen Nürnberg-Killers

Spektakuläre Verfolgung: So fasste die Polizei Mert A. in Rimini

Die Polizei Nürnberg fahndete nach Mert A.
Mert A. wurde in einem Hotel in Rimini gefasst.
Polizei

Nach tödlichen Schüssen in Nürnberg im Oktober vergangenen Jahres ist der Tatverdächtige Mert A. am Donnerstag in einem Hotel im italienischen Rimini von einer italienischen Spezialeinheit festgenommen worden. Jetzt erzählt die Polizei Mittelfranken in einer Pressekonferenz mehr über den Fahndungserfolg und das hört sich alles an, wie im Film!

Mert A. soll von Nürnberg in Richtung Frankfurt geflohen sein

Der 28-Jährige soll im Oktober vor einem Restaurant in der Nürnberger Südstadt auf zwei andere Männer geschossen haben. Seitdem war Mert A. auf der Flucht. Die Ermittlungen der Polizei ergeben, dass er am Tag nach der Tat Nürnberg in Richtung Frankfurt verlassen hat. Doch ab hier verlieren die Ermittler zunächst seine Spur! Um den flüchtigen Tatverdächtigen zu lokalisieren, setzt die Polizei auf unterschiedliche kriminaltechnische Maßnahmen, unter anderem im IT-Bereich sowie im Bereich der Telekommunikation. Zudem berichtet die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ über den Fall.

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Die Polizei gründet dann Anfang November eine Sonderkommission (Soko), um den Schützen zu finden. Mitte Januar wendet sie sich erneut mit einen Fahndungsaufruf an die Bevölkerung. Die Ermittler veröffentlichen auch ein neues Foto des mutmaßlichen Todesschützen und setzen eine Belohnung von 10.000 Euro aus.

Mert A. im Hotel gefasst: Pistole und gefälschte Dokumente

Die Polizei vermutet, dass Mert A. sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland über ein breites Netzwerk und mehrere Anlaufadressen hat. Allein bis heute wertete die Sonderkommission weit über 400 Ermittlungsspuren aus, führten mehr als 100 Vernehmungen durch und durchsuchten Wohnungen und Geschäftsräume in mehreren deutschen Städten.

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Die Ermittler erhielten viele Hinweise, die die Sonderkommission akribisch abgearbeitet hat, doch nirgendwo konnten sie Mert A. finden. Bis jetzt: Der Tatverdächtige hat sich im Hotel in Rimini widerstandslos festnehmen lassen. Bei ihm fanden die Ermittler gefälschte Personaldokumente sowie eine Pistole der Marke „Glock“. Derzeit befindet sich der Mert A. in einem italienischen Gefängnis. (dpa/jsi/sfu)

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