"Die Tiere waren verängstigt"

Rettungsaktion in Groß-Gerau: 77 verwahrloste Katzen aus zwei Privatwohnungen befreit

Die Katzen-Omi ist sehr abgemagert und wiegt aktuell nur rund 1,5 Kilogramm.
An Gründonnerstag fand das Veterinäramt Groß-Gerau in zwei Privathaushalten 77 verwahrloste Katzen. Die Tiere waren in einem schlechten Ernährungs- und Gesundheitszustand. Sie wurde nun in verschiedenen Tierheimen untergebracht. Die Tiere wurden in verschiedene Tierheime gebracht.
Sylvia Hemmerling / Tierheim Dellbrück

Verwahrlost, verängstigt und verletzt – in diesem erschreckenden Zustand wurden an Gründonnerstag 77 Katzen aus zwei Privathaushalten in Südhessen entdeckt. Das Veterinäramt Groß-Gerau sei auf die miserable Haltung der Tiere aufmerksam gemacht worden, daraufhin wurden sie befreit. Woher die Tiere kamen und wie es ihnen geht – im Artikel.

Im Video: Chef rettet Messie-Katzen aus Tierheim

Katzen aus Deutschland und Weißrussland

Ein erschreckendes Bild für die Retter des Veterinäramts Groß-Gerau: 77 verwahrloste und verängstigte Katzen in zwei Wohnungen und in einem Kellerraum eingesperrt. „Die Tiere waren überall und haben sich hinter den Schränken versteckt, sie waren verängstigt“, so Angelica Taubl, Pressesprecherin des Kreises Groß-Gerau, im RTL-Interview. Das Veterinäramt sei gerufen worden, da zuvor eine Tierschutzanzeige gegen die Halterinnen gestellt worden war.

Beide Halterinnen hatten nach den Erkenntnissen der Behörden in Kontakt zu einem Verein gestanden, der Tiere aus Weißrussland nach Deutschland holt. Einige von ihnen sind ungeimpft. Gegen die Frauen wird nun Strafanzeige erstattet.

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Zwei leblose Katzen in der Wohnung gefunden

Zu den 77 Katzen wurden zudem zwei leblose Katzen in der Wohnung gefunden. Die anderen Tiere seien zum Teil in einem schlechten Ernährungs- und Gesundheitszustand und wurden auf verschiedene Tierheime in Darmstadt, Rüsselsheim und Weiterstadt verteilt.

51 davon leben nun im „Tierschutzverein Rüsselsheim und Umgebung e.V.“, teilte der Verein auf Facebook mit. Die Tiere wurden mit mehreren Kleinbussen dorthin gebracht und tierärztlich versorgt. „Wir sind sechs Tage nach der Rettungsaktion immer noch entsetzt über den dort herrschenden schrecklichen Zustand, in dem die vielen Katzen leben mussten und über den gesundheitlichen Zustand der Tiere“, so das Tierheim in ihrem Facebook-Beitrag.

Das Tierheim rechnet mit Kosten von ca. 300,- pro Tier. Es wird nun geprüft, ob es sich um einen Fall von „Animal Hoarding“, dem krankhaften Sammeln von Tieren, handelt oder ob die Katzen hätten weitervermittelt werden sollen. (aba/dpa)