Schwägerin des Opfers packt aus
Rentner in Sachsen erschießt Stiefsohn (41): "Das ist nicht der liebe Opa von nebenan“
In Limbach-Oberfrohna (Sachsen) hat ein 73-Jähriger seinen Stiefsohn nach einem Streit erschossen. Wie die Polizei mitteilte, wurde Haftbefehl gegen den Rentner erlassen, die Ermittlungen laufen noch. Die Schwägerin des Toten hat nun im RTL-Interview erklärt, was sich in der ruhigen Wohngegend abgespielt hat, denn sie war kurz nach den Schüssen am Tatort und wollte ihrem 41 Jahre alten Schwager sogar noch helfen – vergeblich. Im Video zeigen wir Ausschnitte des emotionalen Interviews.
Stiefvater soll den Brüdern das "Leben zur Hölle" gemacht haben
„Das ist nicht der liebe Opa von nebenan“, sagt sie über den Stiefvater ihres Mannes und dessen Bruder, der nun erschossen wurde. Nachdem die Mutter der beiden Brüder im Februar starb, habe es Probleme mit dem 73-Jährigen gegeben. „Er hat uns das Leben zur Hölle gemacht“, sagt sie. Sie hätten das geerbte Haus verkaufen wollen, weil sie sich die Kredite, die darauf liefen, nicht leisten konnten. Aber der Stiefvater weigerte sich, auszuziehen, erzählt Anja Z. Noch nicht einmal wichtige Dokumente habe er aus dem Haus herausgeben wollen.
Besonders wenn der 73-Jährige getrunken habe, sei er aggressiv geworden, erinnert sie sich. Auch ihre Schwiegermutter habe Angst vor ihm gehabt und sei geschlagen worden. Den Mann vor die Tür zu setzten traute sie sich aber nicht, weil auch sie fürchtete, dass der 73-Jährige zu einer der Waffen greifen könnte, die er legal besaß. Die Polizei bestätigte, dass der Rentner einen Waffenschein besaß und die Pistole, mit der er seinen Stiefsohn erschoss, legal besaß.

Anja Z. eilte ihrem Schwager noch zur Hilfe - vergeblich
Die Schwägerin des Opfers berichtet, dass sich die Familie zum Schluss nur noch gemeinsam in das Haus getraut habe, das ihnen eigentlich gehörte. Der 73-Jährige sei „unberechenbar“ gewesen. Am Sonntag wagten sich die Brüder dann doch gemeinsam hin. Der Rentner sei dann auf ihren Schwager zugegangen, habe „Das war es jetzt“ gesagt und abgedrückt. Danach habe er auch ihre Schwägerin erschießen wollen, berichtet Anja Z. Doch die habe geistesgegenwärtig dem Mann die Waffe entrissen und sei weggerannt. Gemeinsam hätten sie den Rentner dann festgehalten bis die Polizei kam.
Anja und ihre Schwägerin hätten dann auch noch mal nach dem Opfer gesehen, aber da sei es bereits zu spät gewesen. „Er war auf der Stelle tot“, sagt die Frau unter Tränen. Der Stiefvater ihres Mannes und ihres Schwagers sei am Tattag nicht betrunken gewesen. Aus ihrer Sicht sei er voll zurechnungsfähig gewesen und habe immer wieder gesagt, dass er nichts zu verlieren habe. „Es war Vorsatz“, meint Anja Z.
Der 41-Jährige hinterlässt seine Frau und zwei Kinder. „Er hinterlässt Familien in Scherben und keiner weiß, wie es weiter geht“, erklärt die Schwägerin aufgewühlt.