Sieben Jahre Haft für Entführer

Radprofi Nathalie Birli nach Urteil: "Ich bekomme immer noch Panikattacken"

Nathalie Birli erfährt während des RTL-Interviews von der Strafe, die ihr Entführer bekommt. Wie sie reagiert – im Video.Vergangenen Sommer hatte Christoph K. die junge Mutter mit dem Auto angefahren und entführt. Stundenlang bangte Birli um ihr eigenes Leben. Am Donnerstag fiel das Urteil: sieben Jahre Haft für ihren Peiniger und die Einweisung in die Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher.

Radprofi hatte Todesangst

TRIATHLON - Trumer Triathlon 2014 OBERTRUM AM SEE,AUSTRIA,19.JUL.14 - TRIATHLON, CYCLING - Trumer Triathlon 2014. Image shows Nathalie Birli (AUT). PUBLICATIONxINxGERxHUNxONLY

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Nathalie Birli beim Triathlon in Obertrum (Archivfoto, 2014).
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Nathalie Birli konnte am 23. Juli 2019 dem Entführer nur entkommen, weil sie ihn geschickt in ein Gespräch verwickelte, wie sie uns damals erzählte. Sie hatte Todesangst und irgendwann war sie sogar so verzweifelt, dass ihr schon alles egal war. Ihr war kalt und sie hatte mehrmals nach Luft gerungen, weil Christoph K. versuchte, sie ins Wasser in der Badewanne zu tauchen. Schließlich schaffte sie es, dass der Täter sie nach Hause brachte. „Ich werde nicht den Moment vergessen, als ich zu Hause war und realisiert habe, dass ich weiterleben darf.“ Denn die damals 27-Jährige hatte sich in Sicherheit gebracht. „Bis er mich nach Hause gebracht hat, war ich der festen Überzeugung, dass ich dort sterben werde.“ Einen Mord hätte Birli ihm zugetraut.

Bis jetzt leidet die Mutter noch an der Entführung. „Jedes Mal, wenn ich einen Mann sehe, der dem Täter ähnelt, bekomme ich Panikattacken und Schweißausbrüche“, erzählt sie. Beim Radfahren hat sie noch Angst – oder wenn sie alleine mit ihrem Kind unterwegs ist. Birli möchte ihre Angst besiegen, indem sie sich immer wieder der Situation stellt.

Nathalie Birli will nun alles hinter sich lassen

Die 28-Jährige will jetzt alles hinter sich lassen: „Ich bin natürlich froh, dass jetzt alles abgeschlossen ist und dass das Warten ein Ende hat.“ Das Geschehene kann sie nicht vergessen. Eins hat sie für sich aber gelernt: Sie genießt seit ihrer Entführung auch die kleinen Momente im Leben und macht sich bewusst, dass das Leben nicht selbstverständlich ist. Jetzt geht es für Nathalie Birli und ihre Familie in den Urlaub. Sie möchte mit dem Fall nichts mehr zu tun haben und ihr Leben jetzt weiterleben.