Prozess in den USA

R. Kelly im Missbrauchsprozess schuldig gesprochen

Im Missbrauchsprozess gegen R. Kelly haben die Geschworenen den früheren Pop-Superstar für schuldig befunden. Das verkündeten sie am Montag an einem Gericht in New York. Der 54-Jährige war unter anderem wegen sexueller Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung angeklagt. Alle Details gibt’s im Video.

R. Kelly droht lange Haftstrafe

Der Grammy-Gewinner von 1996 („I believe I can fly“) hatte im Prozess auf unschuldig plädiert – seine Verteidiger bezichtigten die Opfer der Lüge. Nun droht dem Musiker, der seit seiner Festnahme im Sommer 2019 im Gefängnis sitzt, eine Haftstrafe von zehn Jahren bis lebenslang.

Rund sechs Wochen lang hatten Staatsanwaltschaft und Verteidigung an dem Gericht im New Yorker Stadtteil Brooklyn vor Richterin Ann Donnelly die Missbrauchsvorwürfe gegen Kelly aus mehreren Jahrzehnten detailliert ausgebreitet, auseinandergenommen und ihre Argumente dargelegt. Dutzende Zeugen hatten sich zu Wort gemeldet und Hunderte Beweisstücke waren gesichtet worden.

Kelly sei ein Sexualstraftäter, hatte Anwältin Elizabeth Geddes für die Staatsanwaltschaft argumentiert und seine Verurteilung gefordert. Der Musiker sei selbst Opfer - von ausgedachten Geschichten und ausgeschmückten Erzählungen über Misshandlungen, hatte Kelly Anwalt Deveraux Cannick für die Verteidigung argumentiert. Kelly hatte nicht selbst ausgesagt, das Verfahren aber im Gerichtssaal verfolgt. (dpa/ mor, swi)