Die Familie flieht mit dem Auto aus Mariupol

Putins Soldaten schießen Milena (11) ohne Vorwarnung ins Gesicht - doch dann erkennen sie ihren fatalen Fehler

Die 11-jährige Milena liegt im Keller eines Kinderkrankenhaus, sie kann kaum laufen und nur leise sprechen. Russische Soldaten haben auf das kleine, unschuldige Mädchen geschossen, als sie und ihre Mutter aus der hart umkämpften Stadt Mariupol im Osten der Ukraine fliehen. Während Putin seit dem 24. Februar das Land ununterbrochen angreift, fordert der Krieg von den Unschuldigsten und Verletzbarsten schwere Opfer – den Kindern. Die einst fröhliche Milena ist jetzt verängstigt und verwundet, sowohl körperlich als auch seelisch, wie Sie im Video sehen.
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Milena und ihre Familie flieht aus dem ukrainischen Mariupol

Es ist der 16. März: Elena Uralova, Milena, ihre andere Tochter und ihre Schwiegermutter fliehen aus der zerbombten Stadt Mariupol, die von den Ukrainern an der Front verteidigt wird. Mit dem Auto durchfahren sie mehrere russische Militärkontrollpunkte. Alles läuft gut soweit, bis sie plötzlich an russischen Soldaten vorbeifahren.

Mutter Elena kann sich noch genau an den Moment erinnern: „Wir drehten gerade um, und dann fingen sie an, mit Maschinenpistolen auf uns zu schießen.“ Einfach so, ohne Vorwarnung, erzählt sie: „Wir öffneten die Autotüren, gingen mit erhobenen Händen hinaus, (...) und da sahen wir, was mit meiner jüngsten Tochter passiert war.“ Milena wird getroffen – die Kugel steckt in ihrem Hals, in der Nähe der Halsschlagader, dabei wird auch ihr Kiefer und ihre Zunge verletzt.

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Russische Soldaten schießen auf das Mädchen und leisten dann Erste Hilfe

Die russischen Soldaten hätten ihren „Fehler“ bemerkt, erzählt die Mutter. Sie eilen zu dem kleinen Mädchen und leisten Erste Hilfe, denn Milena ist stark verwundet. Mit einem Krankenwagen bringen sie die 11-Jährige in ein nahe gelegenes Kinderkrankenhaus, wo sie notoperiert wird.

Milena ist nicht das einzige verletzte Kind: In den vergangenen zwei Wochen behandelt das Krankenhaus insgesamt neun Kinder mit verschiedenen Verletzungen. Insbesondere seien es Traumen, erklärt Dr. Ivan Anikin: „Kopftrauma, eine Amputation, eine traumatische Amputation, ein Kugeltrauma.“

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Arzt: "Sie macht sich Sorgen, sie weint, sie hat Angst"

Anikin sagt, Milena sei jetzt stabil und werde hoffentlich ohne langfristige körperliche Einschränkungen leben. Doch seelisch ist die 11-Jährige noch sehr verwundet: „Sie hat keinen so guten psychologischen Status. Sie macht sich Sorgen, sie weint, sie hat Angst vor verschiedenen Geräuschen“, erzählt der Arzt des Kinderkrankenhaus.

Vor Putins Krieg war Milena fröhlich, ihr Hobby war Gymnastik. Auf ihrem Handy zeigt sie Videos von sich: Sie turnt und hat Spaß. Das Mädchen hofft, dass sie eines Tages wieder zurück in ihre Heimatstadt kann, um ihr altes Leben wieder leben zu können.

Milenas Mutter, Elena, hat eine eindeutige Nachricht an die russischen Soldaten: „Geht wieder nach Hause. Sie sind Söldner, die sich nicht um uns kümmern, sich nicht um die Situation in diesem Land oder diesen Krieg kümmern. Es ist ihnen egal, auf wen sie schießen.“ (anr)

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