Psycho-Attest und Corona-Verdacht
Dritter Prozesstag um Oberbürgermeister Peter Feldmann fällt aus

Eigentlich hätte am heutigen Montag der Korruptions-Prozess um Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) in die dritte Runde gehen sollen – aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes wurde der Prozess aber abgesagt. Seine Anwälte legten dem Gericht ein Attest vor, nach dem er wegen eines „psychischen Ausnahmezustands“ nicht verhandlungsfähig sei. Außerdem befände sich Feldmann gerade beim Gesundheitsamt, da der Verdacht einer Corona-Infektion bestehe.
Immer wieder Negativschlagzeilen
Die Staatsanwaltschaft wirft Feldmann vor, von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Spendengelder und andere Vorteile angenommen zu haben. Im Gegenzug habe er die Interessen des Sozialverbands wohlwollend berücksichtigen wollen. Abseits des Korruptionsverdachts gerät der 64-Jährige immer wieder durch sein Verhalten in die Medien.
So machte er durch einen sexistischen Spruch auf sich aufmerksam, schnappte sich ungefragt den Pokal der Frankfurter Eintracht und verkündete zuletzt vor Gericht, dass er seine Tochter hatte abtreiben lassen wollen – um sich dann kurze Zeit später bei Facebook öffentlich bei ihr zu entschuldigen.
Im Video: Prozess um Peter Feldmann beginnt
Jede Menge Trubel für Feldmann
Parallel zur Gerichtsverhandlung steht auch die die Abwahl von Feldmann bevor. Am 6. November sind die Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt dazu aufgerufen, für die Abwahl oder den Verbleib des amtierenden Oberbürgermeisters abzustimmen. Ein Bündnis aus fünf Frankfurter Parteien (CDU, Gründe, SPD, FDP, Volt) hat bereits mit einer Plakataktion für seine Abwahl geworben. Aktuell erfährt der 64-Jährige mehr Gegenwind, als jemals zuvor. Ob das aber der Grund für seinen „psychischen Ausnahmezustand“ ist, ist nicht bekannt. Der ursprünglich für Montag angesetzte Verhandlungstag muss nun voraussichtlich verschoben werden. (kmü/dpa)