Er wollte sie abtreiben lassenOB Peter Feldmann bittet Tochter nach Skandal-Aussage um Entschuldigung
Der Prozess um Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) geht in die nächste Runde. Der 64-Jährige steht im Verdacht, von der Awo Spendengelder und andere Vorteile angenommen zu haben. Seine Lebensgefährtin soll außerdem zu einem deutlich überhöhten Gehalt den Leitungsposten einer Awo-Kita erhalten haben, obwohl sie über keine Führungserfahrung verfügte. Am Donnerstag verteidigte er sich nun mit intimen Einsichten zu seiner Ehe – so teilte er über seinen Anwalt mit, dass er seine Tochter abtreiben lassen wollte. Auf Facebook entschuldigt er sich nun dafür.
Beziehung zu seiner Frau nur eine Zweck-Ehe?
Aktuell befinden sich Peter Feldmann und seine Frau Zübeyde im Scheidungsprozess. Um die Vorwürfe gegen sich zu entkräften, teilte Feldmann über seinen Anwalt dem Gericht intime Details aus seiner Ehe mit.
Demnach soll er über die Details des Anstellungsvertrags seiner damaligen Lebensgefährtin als Leiterin einer Awo-Kita habe nichts gewusst haben. Auch nach der Hochzeit im Jahr 2016 seien ihm die finanziellen Verhältnisse seiner Frau nicht bekannt gewesen und das, obwohl er die gemeinsame Steuererklärung unterschrieben hatte. Es habe sich um eine „von extremen Höhen und Tiefen geprägte Liebschaft“ gehandelt, die offiziell lange nicht bekannt gewesen sei. Die Heirat sei aufgrund einer von ihm ungewollten Schwangerschaft erfolgt. Er habe eine Abtreibung gewollt, sich damit aber nicht durchsetzen können. Inzwischen hat sich Peter Feldmann öffentlich bei seiner Tochter für diese Aussage entschuldigt.
Auf Facebook folgt die Entschuldigung
Bürgerentscheid am 6. November
Abseits der Korruptionsvorwürfe gegen Peter Feldmann hat der Oberbürgermeister in der Vergangenheit vermehrt durch öffentlichkeitswirksame Patzer auf sich aufmerksam gemacht. So äußerte er in Gegenwart von Flugbegleiterinnen einen sexistischen Spruch und schnappte sich den Pokal der Frankfurter Eintracht, nachdem die Mannschaft die Europa-League gewonnen hatte.
Weil Peter Feldmann sich weigert zurückzutreten, haben die Frankfurter Stadtverordneten für ein Abwahlverfahren gestimmt. Am 6. November werden die Frankfurter Bürger darüber abstimmen, ob Peter Feldmann im Amt verweilen darf oder nicht. (kmü/dpa)