Florian V. nicht mehr unter MordverdachtSpektakuläre Wende im Polizistenmord in Kusel: Nur einer der Täter soll geschossen haben

Die Polizistenmorde von Kusel erschütterten ganz Deutschland! Jetzt gibt es eine spektakuläre Wende: Nur einer der beiden Tatverdächtigen soll geschossen haben. Das teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern am Dienstag mit. Zuerst berichtete die „BILD“ darüber. Weiter heißt es, dass Florian V. (32) nicht mehr als mordverdächtig gilt. Die Polizei gehe davon aus, dass nur Andreas S. (38) auf die Polizisten geschossen und sie getötet habe.
Polizisten in Kusel erschossen: Nur noch ein Tatverdächtiger

„Aufgrund der inzwischen durchgeführten Ermittlungen gehen Polizei und Staatsanwaltschaft nunmehr davon aus, dass der 38-jährige Tatverdächtige alleine fünf Schüsse auf die beiden Polizeibeamten abgefeuert hat“, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern. Und weiter: „An den beiden Waffen wurden Finger- und DNA-Spuren des 38-Jährigen festgestellt, jedoch keine solchen Spuren des 32-Jährigen.“
Die Ermittler waren bislang davon ausgegangen, dass beide Männer die Tat begangen und auch beide geschossen haben, um eine vorherige Jagdwilderei zu verdecken. Im Wagen, mit dem die beiden Männer wohl unterwegs waren, wurden zahlreiche erlegte Wildtiere entdeckt.
Auch wenn es bei Florian V. nicht mehr um den Mordvorwurf gehe, bleibe er in Haft. Der Grund: Die Vorwürfe der Wilderei und der Strafvereitelung bleiben bestehen, wie die „BILD“ schreibt.
Bei einer Routine-Kontrolle wurden in der Nacht zum 31. Januar 2022 zwei junge Polizisten erschossen. Die 24-jährige Polizeianwärterin und ihr 29-jähriger Kollege starben durch Kopfschüsse, als sie ein Fahrzeug kontrollierten. Sie konnten noch den Funkspruch "Die schießen auf uns" absetzen, doch jede Hilfe kam für die beiden zu spät.
Staatsanwaltschaft macht detaillierte Angaben zum Tathergang
Auch der Tathergang wird in der Pressemitteilung unter Berufung auf die Vernehmung geschildert: Es heißt: Der Kastenwagen, mit dem Florian V. und Andreas S. unterwegs gewesen waren, habe gehalten. Andreas S. habe vom Auto aus mit Hilfe eines Nachtsichtgeräts ein Wildschwein geschossen. Florian V., der in der Tatnacht beim Abtransport des Wildes geholfen habe, sei dann, ausgerüstet mit einer Wärmebildkamera, auf das an die Straße angrenzende Feld gegangen, um das geschossene Wildschwein zu holen.
In diesem Moment sei die Polizeistreife eingetroffen. Florian V. sei dann wieder zurück zu dem Kastenwagen und dem Polizeiauto gegangen. Der Polizeibeamte sei am Streifenwagen gewesen und habe gefunkt, Andreas S. sei zum Kastenwagen gegangen, mit einer an die Polizeibeamtin gerichteten Bemerkung, dass er bei der Kontrolle verlangte Dokumente holen wolle. Als die Schüsse begannen, habe der 32-jährige Florian V. Deckung im Straßengraben gesucht.
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Yasmin (24) und Alexander (29) starben im Einsatz
Bei der 24-jährigen Polizeianwärterin handelt es sich nach RTL-Informationen um Yasmin B. Die junge Frau, die noch an der Hochschule der Polizei studierte, war sofort tot.
Auch Alexander K. (29) starb bei dem Einsatz. Hans-Dieter Becker von seinem Fußballverein FC Freisen: "Wir sind alle zutiefst schockiert." Alex war "seit jungen Jahren dabei." Weiter sagte er, alle seien zutiefst bedrückt. Ihm selbst fehlten zum Tod des 29-Jährigen "die Worte". Auf der Homepage des Vereins heißt es: "Der Mensch, mit dem wir kickten, lachten und Freundschaft schlossen, er ist nicht mehr da..." Er werde in jeder Kabine, bei jedem Spiel und auf jedem Sportplatz im Herzen bei seinen Teamkameraden sein. Jedes Mal, egal ob bei Sieg oder Niederlage, werde man an "Alex" denken, schließt die Nachricht.