Partei kritisiert fehlende Ankündigung
Verdacht der Untreue: Polizei durchsucht AfD-Geschäftsstelle

Ärger für die AfD! Die Berliner Staatsanwaltschaft hat am Mittwoch nach Angaben der AfD die Räume der Bundesgeschäftsstelle der Partei in Berlin durchsucht. Die Partei kritisiert den Einsatz deutlich.
Kritik von Weidel und Chrupalla
„Seit heute Morgen führt die Berliner Staatsanwaltschaft eine Hausdurchsuchung in den Räumen der Bundesgeschäftsstelle der Alternative für Deutschland durch, ohne dass zuvor eine Anfrage wegen der zu klärenden Sachverhalte an die AfD gerichtet worden wäre“, teilte die Partei mit. Von der Staatsanwaltschaft gab es zunächst keine Informationen dazu.
Einem Parteisprecher zufolge geht es vor allem um ein Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Parteivorsitzenden Jörg Meuthen, „wobei es offenbar in einigen wenigen Punkten Klärungsbedarf zu den Rechenschaftsberichten 2016 bis 2018 und zur Wahlkampffinanzierung 2017 gibt“. Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass es ein Anfangsverdacht wegen des Verstoßes gegen das Parteiengesetz und der Untreue in Sachen Wahlkampffinanzierung gäbe.
Lese-Tipp: AfD wirbt mit Gummibärchen-Penissen für die Landtagswahl
Die beiden Co-Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla kritisierten das Vorgehen. Weidel bezeichnete es als „äußerst ungewöhnliche und äußerst unverhältnismäßige Maßnahme zur Einschüchterung der AfD als wichtigster Oppositionspartei in Deutschland“. Chrupalla sagte: „Wenn uns die Staatsanwaltschaft vorab gefragt hätte, hätten wir entsprechend geantwortet und Unterlagen zur Verfügung gestellt.“ Seinen Angaben zufolge wurden „komplette Festplatten, Postfächer und Dateiordner kopiert“. (dpa/eon)