Im Podcast "heute wichtig"

70 Jahre Queen: Braucht man die Royals heute noch?

ARCHIV - 15.10.2020, Großbritannien, Porton Down: Königin Elisabeth II. von Großbritannien spricht während ihres Besuchs eines Rüstungstechnologiezentrum in der Nähe der südenglischen Stadt Salisbury. Kurz vor ihrer großen Jubiläumsparty brauchte Queen Elizabeth II. noch einmal starke Nerven: Wegen eines Gewitters ist ihr Flugzeug aus Schottland am Dienstag einem Zeitungsbericht zufolge erst im zweiten Versuch erfolgreich in London gelandet. (zu dpa: Turbulenzen vor dem Fest: Queen-Flieger landet erst im zweiten Anlauf) Foto: Ben Stansall/PA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Queen Elizabeth II. feiert ihr 70. Thronjubiläum. Doch braucht man die Royals heute noch?
rac fgj wst alf, dpa, Ben Stansall

Großbritannien ist bereit für die wohl größte Party in der Geschichte der Nation! Die Briten feiern ihre Königin. Seit 70 Jahren sitzt Queen Elizabeth II. auf dem Thron. Doch trotz all der Festlichkeiten geht es im Morgen-Podcast vor allem um die Frage, wie zeitgemäß das britische Königshaus im Jahre 2022 überhaupt noch ist. Denn die Skandale der letzten Jahre – die Missbrauchsvorwürfe um Prinz Andrew oder der Rückzug von Harry und Meghan aus der royalen Familie – haben ihre Spuren hinterlassen.
Außerdem bei "heute wichtig": Seit vier Wochen schon streiken Pfleger:innen an den Uni-Kliniken in Nordrhein-Westfalen. Dabei geht es ihnen nicht um mehr Geld, sondern um bessere Arbeitsbedingungen. Rieke Wens ist eine von ihnen. Sie möchte nicht mehr täglich entscheiden, welche Patient:innen sie reanimiert – und wer zurückgestellt wird.
Lesetipp: Das Thronjubiläum von Queen Elizabeth im RTL-Liveticker

"Der Ruf der Royals hat in den letzten 3 Jahren sehr gelitten"

Mehr als 100 Länder hat sie bereist, Schätzungen zufolge mehr als 10.000 Menschen die Hand geschüttelt. Die britische Queen Elizabeth II. feiert diese Woche ein Jahrhundert-Jubiläum – 70 Jahre auf dem Thron. Und heute geht’s los mit den großen Feierlichkeiten. Alleine in London sind über tausend Festlichkeiten angemeldet, berichtet RTL-Korrespondentin Katharina Delling aus London: "Man kann das Thronjubiläum der Queen ungefähr damit vergleichen, wenn die Fußball-WM in Deutschland ist." Doch trotz all der Festlichkeiten geht es im Morgen-Podcast vor allem um die Frage, wie zeitgemäß das britische Königshaus im Jahre 2022 überhaupt noch ist. Denn die Skandale der letzten Jahre – die Missbrauchsvorwürfe um Prinz Andrew oder der Rückzug von Harry und Meghan aus der royalen Familie – haben ihre Spuren hinterlassen, so Katharina Delling: "2021 sagten 41 Prozent der 18 bis 24-Jährigen, dass sie ihr Staatsoberhaupt gerne selbst wählen möchten. Vor den Skandalen um Prince Edward und Harry und Meghan waren das nur 26 Prozent."

Erlebnisse während Ausbildung zur Pflegefachfrau schockierend

Was Rieke Wens während ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau bereits erlebt und gehört hat, ist schockierend – aber Alltag auf vielen Stationen in Deutschland. In der 287. Ausgabe des Podcasts "heute wichtig" sagt sie: "Dass Auszubildende alleine reanimieren mussten, weil einfach keine Pflegekraft da war, die hätte helfen können oder dass der Transportdienst sich entscheiden muss, welcher Patient als erstes Blut im OP bekommt, obwohl beide in lebensbedrohlichen Zuständen sind … Solche Dinge passieren jeden Tag wieder auf Station." Während der Pandemie hat man oft über die Triage, also die Priorisierung diskutiert, doch in deutschen Krankenhäusern ist das zum Teil Alltag – und wirkt sich auf die Pflegekräfte aus: "Das ist schon eine psychische Belastung, dass man sich überlegen muss: Welcher Patient hat das jetzt mehr verdient? Ist der jetzt kränker als der andere? Das muss man jeden Tag entscheiden und man muss bei anderen Patienten Abstriche machen. Mit dem Gewissen geht man nach Hause und man ist nie zufrieden."

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Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz

Zusätzlich kommen auch noch anzügliche Kommentare von Patient:innen, die Rieke im Anschluss trotzdem noch waschen und pflegen muss. Die Beschwerden bei der Stationsleitung laufen meist ins Leere, denn auch hier ist das Problem: Es ist kein Personal da, um Patienten zu tauschen. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass etwa 50 Prozent der Auszubildenden überlegen, im Anschluss nicht in den gelernten Beruf einzusteigen, sondern sich lieber woanders umschauen.

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