Außen zeigt sich, was innen los ist

Pickel im Gesicht: Was die Stelle über uns verrät

Frau mit Pickel am Mund
Je nachdem, wo der Pickel entsteht, steckt eine andere Ursache dahinter.
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Pickel, Pusteln, Mitesser - wer unreine Haut oder Akne hat, sollte der Ursache auf den Grund gehen. Wurden die Irritationen durch Stress, Hormone, Medikamente, falsches Essen oder Unachtsamkeit verursacht? Wer weiß, warum gerade an dieser Stelle Entzündungen auftreten, kann versuchen herauszufinden, was im Körper nicht im Einklang ist. Ihre Gesundheit steht Ihnen also buchstäblich ins Gesicht geschrieben, und das können Sie sich zu Nutze machen.

Zone: Stirn und Nase

Dieser Bereich des Gesichts, der auch als T-Zone bezeichnet wird, weist aufgrund der größeren Anzahl von Talgdrüsen einen erhöhten Ölgehalt auf. Die T-Zone soll im Zusammenhang mit dem Nerven- und Verdauungssystem stehen. Das heißt, Verdauungsprobleme, Lebensmittelunverträglichkeiten und Stressauslöser wie zu wenig Schlaf oder starke Emotionen können in diesen Bereichen Pickel entstehen lassen. Denn unter Stress schüttet der Körper Adrenalin aus, das unsere Leistungsfähigkeit erhöht, aber leider auch die Talgdrüsen auf Hochtouren laufen lässt. Die Folge sind häufig verstopfte Poren und Pickel an Stirn und Nase.

Das kann helfen:
Sollte ein Verdacht auf Unverträglichkeiten bestehen, ziehen Sie einen Arzt zu Rate. Ansonsten reicht in den meisten Fällen schon, auf eine ballaststoffreiche Ernährung zu setzen, viel Wasser zu trinken und übermäßig viel Zucker oder ungesunde Fett zu vermeiden – so werden Giftstoffe aus dem Körper gespült. Außerdem kann man die Darmflora mithilfe von Probiotika (lebende Mikroorganismen) unterstützen. Aktivitäten wie Yoga, Meditation und mehr Bewegung reduzieren den Alltagsstress und steigern Ihre Energie und Stimmung.

Zone: Wangen und Hals

Was unreine Haut über Ihre Gesundheit aussagt
Smartphones können ein Verursacher von Pickeln sein – und zwar dort, wo das Telefon das Gesicht berührt.
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Akne seitlich der Wangen und im Halsbereich deuten häufig auf hormonelle Störungen hin. Die Dermatologin und Buch-Autorin Dr. Yael Adler kennt den Grund: „Das liegt am Anstieg der männlichen Hormone (Testosteron) in der Pubertät – auch bei Mädchen.“ Studien zufolge ist bekannt, dass sich hormonelle Akne im unteren Drittel des Gesichts konzentriert. Die unliebsamen Pickel und Pustel in diesem Bereich können aber auch durch andere Faktoren ausgelöst werden. Rauchen, schlechte Luft und verschiedene Allergien nehmen einen großen Einfluss auf die Lunge. Dadurch kann der Stoffwechsel ins Ungleichgewicht geraten. Die Konsequenz: Pickel an den Wangen und ein generell unreines Hautbild.

Übrigens: Smartphones werden oft direkt an die Wange gehalten - auch dadurch können sich Hautunreinheiten bilden. Weitere mögliche Faktoren sind das Schlafen auf schmutzigen Kopfkissen, feuchte Handtücher oder das Berühren des Gesichts mit unsauberen Fingern.

Das kann helfen:
Lassen Sie vom Hautarzt Ihre Hormonwerte überprüfen. Je nach Ergebnis wird eine geeignete Therapie gewählt. Aber auch Sie können etwas tun: Desinfizieren Sie Ihr Smartphone mehrmals pro Woche (beispielsweise mit Desinfektionstüchern* 🛒) und benutzen Sie, wann immer es geht, die Freisprechanlage. Waschen Sie Handtücher, Bettbezüge und Waschlappen grundsätzlich bei mindestens 60 Grad und wechseln Sie sie regelmäßig.

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Zone: Mund- und Augenpartie

Unreine Haut im Mund- und Augenbereich kann durch eine falsche Ernährungsweise entstehen. Hautprobleme in dieser Gesichtspartie kommen vor, wenn man zu oft fettige und stark gewürzte Speisen isst. Die Poren verstopfen und Bakterien können tiefer in die Haut eindringen und Pickel und Pustel verursachen. Es könnte auch eine periorale Dermatitis dahinterstecken (die sogenannte Stewardessen-Krankheit). „Die entsteht durch übermäßige Pflege mit Feuchtigkeitscremes oder manchmal durch Cortisoncremes“, weiß Dr. Yael Adler.

Diese Hautreaktion ist nicht gefährlich oder ansteckend. Die Haut ist durch ständiges Cremen lediglich empfindlicher geworden und nicht mehr in der Lage, natürliche Fette und Lipide selbst zu produzieren. So haben Pilze und Bakterien ein leichtes Spiel.

Das kann helfen:
Eine ausgewogene, ballaststoff- und vitaminreiche Ernährung kann helfen, Pickel in diesen Regionen zu bekämpfen. Bei einer perioralen Dermatitis sollten Sie Ihrer Haut für einige Wochen eine Pause von Cremes und Make-up gönnen. Dann verschwinden Ausschlag und Pickel am Kinn bald von selbst. Die Pusteln gehen trotz strengem Creme-Verzicht nicht weg? In dem Fall suchen Sie bitte einen Hautarzt auf.

Zone: Kinn und Kiefer

Unreine Haut am Kinn und entlang des Kiefers wird meist durch Hormone ausgelöst. Im Gegensatz zu anderen Bereichen des Gesichts gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die diese Kinn-Hormon-Verbindung unterstützen. Die wichtigen Hormone, von denen angenommen wird, dass sie diese Art von Akne auslösen, sind Östrogene, Progesteron (Gelbkörperhormon), Wachstumshormone und Androgene (Sexualhormone). Nehmen Sie vielleicht ein Hormonpräparat ein, das Sie nicht vertragen? Im Zweifel sollte man zum Beispiel eine andere Verhütungsmethode wählen, empfiehlt Hautärztin Dr. Yael Adler.

Das kann helfen:
Pickel am Kinn können mit salizylsäurehaltigen Treatments oder alkoholischen Anti-Pickel-Tupfern behandelt werden. Wichtig ist dabei, das Produkt ausschließlich auf die entzündeten Hautpartien zu tupfen. Denn die scharfen Wirkstoffe greifen den Säureschutzmantel der Haut an, wirken stark austrocknend und kurbeln im schlechtesten Fall die Talgproduktion unnötig an.

Zone: Haaransatz und Schläfen

Dass sich Pickel am Haaransatz oder an den Schläfen bilden, liegt häufig an verstopften Poren. Dazu kommt es, wenn abgestorbene Hautzellen oder Reste von Haarprodukten die kleinen Öffnungen verschließen und der Talg nicht mehr abfließen kann. Dr. Yael Adler weiß, wie Sie der Ursache auf den Grund gehen können: „Nehmen Sie vielleicht die falsche Pflege? Sind darin Fette enthalten, die Sie an der Kopfhaut gar nicht brauchen?“ Die Dermatologin empfiehlt auf ein mildes Shampoo umzusteigen und weder Haargel noch Haarwachs zu verwenden.

Achten Sie zudem darauf, das Gesicht abends gründlich zu reinigen. Denn auch Make-up-Reste können am Haaransatz zu Unreinheiten führen.

Das kann helfen:
Setzen Sie auf milde Pflegeprodukte fürs Haar und achten Sie in Zukunft darauf, dass Sie Ihr Gesicht auch am Haaransatz gründlich reinigen, damit die Poren durch Make-up- oder Puder-Reste nicht verstopfen. Dadurch könnten sich sonst Entzündungen bilden.

Unreine Haut richtig pflegen: Diese Tipps helfen

  • Lassen Sie auf jeden Fall die Finger von Pickeln oder Pusteln. Am besten begeben Sie sich mit unreiner Haut in die erfahrenen Hände einer Kosmetikerin. Sonst können leicht Entzündungen und Narben entstehen.

  • Reinigen Sie unreine Haut am besten nur mit „pH-neutralen“ (pH etwa 5,5 – das entspricht dem natürlichen Säureschutzmantel der Haut), milden, parfümfreien und hautfreundlichen Seifen oder Waschlotionen. Und waschen Sie die Haut nicht zu häufig, weil dies den Säureschutzmantel zerstören und die unreine Haut verschlimmern kann.

  • Verwenden Sie Produkte auf Wasserbasis (fettfreies Make-up, Sonnenschutz etc.). Fett- oder ölhaltige Cremes und Kosmetika verstopfen die Poren und fördern die unreine Haut.

  • Produkte mit Fruchtsäuren, Salicylsäure oder Milchsäure verbessern häufig das Hautbild.

  • Abdeckende Maßnahmen und Teint korrigierende Make-ups sind empfehlenswert und gut für die Seele. Dabei gibt es spezielle Produkte für unreine Haut, u. a. zu erkennen an Hinweisen wie „nicht komedogen“ (verstopfen die Poren nicht) oder „fettfrei“.

Tipps für die richtige Ernährung bei Hautproblemen:

Was unreine Haut über die Gesundheit aussagen.
Eine gesunde Ernährung kann helfen, Hautproblemen vorzubeugen.
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  • Entzündungen können Körper und Haut schädigen und zu Pickeln und Irritationen führen. Ernähren Sie sich gesund mit viel dunklem Grün (z. B. Rucola, Grünkohl, Spinat, Brunnenkresse), Früchten, buntem Gemüse, magerem Eiweiß und gesunden Fetten.

  • Alles, was Ihren Blutzuckerspiegel ansteigen lässt, lässt auch Pickel aufblühen. Versuchen Sie Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index wegzulassen, um Ihren Blutzuckerspiegel niedrig zu halten. Streichen Sie Zucker, Süßigkeiten, Weißmehlprodukte, Kartoffeln und Chips von Ihrem Speiseplan und greifen Sie stattdessen zu komplexen Kohlenhydraten wie Vollkornbrot, Vollkornreis, Nüssen und viel Gemüse.

  • Denken Sie daran, Ihre Darmflora zu pflegen. Essen Sie viele fermentierte Lebensmittel und ziehen Sie eine probiotische Ergänzung in Betracht. Das Gesunde an diesen speziell eingelegten Lebensmitteln sind die Milchsäurebakterien. Die sind z.B. in Kefir, Sauerkraut, Joghurt, Miso und Kombucha enthalten.

  • Antioxidantien (Radikalfänger) bekämpfen Entzündungen und damit auch Hautunreinheiten. Besonders viele Antioxidantien sind in Beeren, roten Trauben, Brennnessel und in grünem Blattgemüse enthalten.

Die Ursachen für Pickel können sehr vielfältig sein und oft sind auch mehrere Auslöser im Spiel. Wenn Sie sich unsicher sind oder Sie Ihre Hautprobleme nicht in den Griff bekommen, dann raten wir Ihnen auf jeden Fall, einen Hautarzt aufzusuchen.

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