Paul (†15) starb beim Germany CupUrteil in Frankfurt: Kicker kommt nach tödlicher Schlägerei mit Bewährungsstrafe davon

Prügelei nach Fußballspiel in Frankfurt: 15-Jähriger tot
Der 15-jährige Paul starb an seinen schweren Hirnverletzungen im Krankenhaus.
BFC Dynamo/RTL

Der Schock sitzt noch immer tief!
Bei einem Jugendfußballturnier am Pfingstsonntag war es in Frankfurt zu einer Schlägerei gekommen. Ein 15-jähriger Fußballspieler des JFC Berlin hatte dabei einen heftigen Schlag gegen den Hals bekommen und starb drei Tage später an den Folgen seiner schweren Hirnverletzungen. Der 17-jährige Spieler aus Frankreich kommt nun offenbar mit einer milden Strafe davon.
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Jugendlicher zu Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt

Im Prozess um die tödliche Auseinandersetzung nach einem Jugendfußballturnier in Frankfurt am Main ist der 17 Jahre alte Jugendliche am Donnerstag zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Das Gericht sprach den Jugendlichen wegen vorsätzlicher Körperverletzung sowie Körperverletzung mit Todesfolge schuldig. „Gegen ihn wird deswegen eine Einheitsjugendstrafe von zwei Jahren verhängt, deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt wird“, teilte das Gericht mit. Damit darf der Jugendliche, der seit zehn Monaten in Untersuchungshaft saß, wieder auf freien Fuß.

Streit zwischen Fußballern des JFC Berlin und dem FC Metz eskalierte

Der Germany Cup, der vom 26. bis 29. Mai in Frankfurt-Eckenheim stattfand, endete in einer Tragödie. Nach einem Spiel des Jugendturniers zwischen Fußballern des JFC Berlin und dem FC Metz war ein Streit komplett ausgeartet. Es kam zu einer Massenschlägerei, mehrere Jugendliche sollen verletzt worden sein.

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Der verurteilte Spieler des FC Metz habe zunächst einen anderen Spieler geschlagen, anschließend soll er Paul (†15) in den Magen geschlagen haben. Als der Spieler wegrannte, soll ihm der Franzose nachgelaufen sein und habe ihn fest auf den Schädel gehauen. Das Opfer kam ins Krankenhaus. Drei Tage später stellte der Arzt seinen Hirntod fest. Am Tag darauf sind die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet worden.

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Familie des Beschuldigten hoffte auf Freispruch

Die Staatsanwaltschaft hatte laut Gericht auf zwei Jahre und drei Monate Jugendhaft ohne Bewährung plädiert. Die beiden Verteidiger des 17-Jährigen forderten Bewährungsstrafen von einem Jahr, beziehungsweise neun Monaten. Die Familie und Verteidigung hatten noch kurz vor Urteil auf einen Freispruch gehofft.

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Seit der schrecklichen Tat saß der mittlerweile 17-Jährige in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft konnte sich der Franzose nicht an einen Schlag gegen den Hals des Jugendlichen erinnern. Alles sei ein großes „Durcheinander“ gewesen. Er bestritt, den Berliner Jungen absichtlich verletzt zu haben.

Fußballer Paul vom JFC Berlin war Organspender

Mediziner hatten bereits nach der Diagnose Hirntod ausgeschlossen, dass der Jugendliche ins Leben zurückkehren kann. Doch die noch funktionsfähigen Organe des 15-Jährigen wurden noch durch Maschinen am Leben gehalten: So konnten Ärzte die Organe zur Spende entnehmen. (gsc)