Winnie rettete seinem Herrchen die Karriere

Nach Doping-Vorwurf: Paralympics-Star freigesprochen - was sein Hund damit zu tun hat

USA's TOWNSEND Roderick jumps during the Men's High Jump - T47 Final at the Summer Paralympic Games in Tokyo on Aug. 29, 2021. Townsend won the event. ( The Yomiuri Shimbun via AP Images )
Roderick Townsend gewann bei den Paralympics 2016 Gold im Hochsprung
Masahiro Sugimoto, Yomiuri

Wenn der Hund zum Karriereretter wird...
Hunde können Lebensretter sein. Sie können aber auch vor Dopingsperren schützen und so eine ganze Karriere retten – so wie bei Para-Weitspringer Roderick Townsend (31) Der Paralympics-Sieger und Weltrekordhalter entgeht dank Dackel Winnie einer Sperre.
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Roderick Townsend: lange Dopingsperre droht

Im November 2023 sitzt der Schock bei Townsend zunächst tief: positive Dopingprobe! Denn dem US-Amerikaner wird Capromorelin im Blut nachgewiesen, ein Wachstumshormon, das auf der Liste der verbotenen Substanzen steht. Dem Hochspringer droht eine lange Sperre.

Sportlich der schlimmste Fall für den überaus erfolgreichen Townsend, er bei der Geburt bleibende Nervenschäden am rechten Arm und an der Schulter erlitt. Bei den Paralympischen Spielen in Rio gewann er 2016 Gold im Hoch- und Weitsprung. Seinen Erfolg wiederholte er vier Jahre später in Tokyo im Hochsprung.

Was hat Winnies Spritze damit zu tun?

Dann der positive Dopingbefund, der den Traum von den dritten Paralympischen Spielen 2024 in Paris zerstören könnte. Doch Townsend hatte einen Verdacht, der mit seinem kleinen Dackel zusammenhängt. Er hatte seinem kranken Hund Winnie ein verschreibungspflichtiges flüssiges Medikament gegeben, das als Appetitanreger wirkt, um das Gewicht seines Haustieres zu halten, wie der Mirror berichtet. Dieses Mittel enthält Capromorelin.

Doch wie kommt Capromorelin in Townsends Körper? Der 31-Jährige hat eine Erklärung: Er verwendete eine Spritze, um Winnie das Medikament zu verabreichen. Diese behielt er auch, nachdem sein Hund gestorben war. Mit derselben Spritze verabreichte er sich später oral ein flüssiges Vitamin-D-Präparat, das ihm ein Ernährungsberater empfohlen hat. Darin befanden sich minimale Capromorelin-Reste.

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Behörde spricht Townsend frei

Die Nationale Anti-Doping Behörde der USA glaubt dem Sportler, der sich in der Nachweispflicht befindet. „Townsend hat ohne eigenes Verschulden versehentlich Capromorelin-Rückstände in der Spritze aufgenommen“, urteilt die Behörde.

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Weshalb er nun doch für die USA bei den Paralympics in Paris antreten kann, die vom 28. August bis 8. September stattfinden.

Sein Ziel: Im Hochsprung in der Kategorie T-47 zum dritten Mal in Folge Gold zu holen. (nie)