Corona und Ostern - das ist der Plan

Welche Länder die Notbremse ziehen und welche lockern wollen

Wird es das zweite Jahr in Folge ein Osterurlaub zuhause oder gibt es doch noch ein Happy End? So unterschiedlich wie die beiden Antworten sind auch die Positionen der Bundesländer. Während Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff seinen Bürgern zu Ostern Urlaub im eigenen Bundesland ermöglichen will, legen Bayern, Hessen und Baden-Württemberg die geplanten Lockerungsschritte erstmal auf Eis. Sehr zur Freude vieler Deutscher. Denn laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag der ARD sind jedem Dritten die aktuellen Coronamaßnahmen noch zu lasch.
Immerhin bei den Schulen scheint Einigkeit zu bestehen. Die sollen nach einem Beschluss der Kulturministerkonferenz so lange wie möglich offen bleiben.
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Hamburg zieht die Notbremse

Ein klares Statement zum Thema Lockerungen setzte am Freitag Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher. Nachdem die Inzidenz in der Hansestadt wieder über 100 geklettert war, verkündete der Landeschef, dass alle neuen Öffnungsschritte wieder rückgängig gemacht werden. „Ich befürchte, dass sich die Lage weiter verschlechtert. Wir sind in einer starken dritten Welle", sagte Tschentscher.

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Ab Samstag sollen nun wieder die Regeln von vor dem 8. März gelten. Private Kontakte müssen sich demnach wieder auf eine Person außerhalb des eigenen Hausstandes beschränken, allerdings sollen Kinder bis 14 Jahre diesmal nicht mitgezählt werden. Auch Sport im Freien soll für Erwachsene nur noch unter diesen Kontaktbeschränkungen möglich sein.

Erst Anfang der Woche waren einige Lockerungen in Kraft getreten.

Bayern, Baden-Württemberg und Hessen setzen Lockerungen aus

Auch in drei anderen Bundesländern tritt man auf die Bremse. Weil auch in Hessen und Bayern der Inzidenzwert jeweils über 100 gestiegen war, wird eine Notbremse in diesen Bundesländern immer wahrscheinlicher. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sagte, man müsse aufpassen, dass aus der dritten Welle keine Dauerwelle werde. Er hat alle geplanten Öffnungsschritte vorerst gestoppt. Kinos, Theater und die Außengastronomie bleiben damit auch nächste Woche weiter geschlossen.

In Hessen ist der magische Punkt erst am Samstag erreicht. Denn dort gilt die Regelung, dass die Notbremse greift, wenn an drei aufeinander folgenden Tagen die Fallzahlen bei über 100 pro 100.000 Einwohner liegen.

Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass man aufgrund der aktuellen Lage die Maßnahmen nach dem Infektionsgeschehen richten und deshalb auf weitere Öffnungen erst mal verzichten müsse.

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Wieder Fußballfans in Rostock

Einen gänzlich anderen Weg schlägt aktuell Mecklenburg-Vorpommern ein. Weil Rostock, die größte Stadt des Bundeslandes, aktuell nur einen Inzidenzwert von 23 hat, dürfen beim 3.Liga-Spiel Hansa Rostock gegen Hallescher FC am Samstag 777 Fans im Stadion dabei sein. Bedingung: Alle Fans müssen ausnahmslos in Rostock leben und sich vor dem Stadionbesuch einem Schnelltest unterziehen.

Zuvor hatten Gesundheitsamt und Landesregierung dem Vorhaben zugestimmt. Der Verein hat außerdem angekündigt herausfinden, wie lange ein solches Verfahren dauert und bis zu welcher Größenordnung es sich bewältigen lässt. Die Erfahrungen sollen allen interessierten Profivereinen zugänglich gemacht werden.

Schleswig-Holstein will über Ostern Übernachtungen erlauben

Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther will aufgrund der niedrigen Inzidenzzahlen in seinem Bundesland den Lockdown nicht über Ostern verlängern. „Warum sollen die Menschen an Ostern nicht in Hotels und Ferienwohnungen sein können – unter der Voraussetzung eines aktuellen Negativtests und einer Nachverfolgung über Apps“, so Günther im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Außerdem fordert der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern einen gemeinsamen Sonderweg über Ostern für die beiden norddeutschen Bundesländer. Demnach sollten sich die Länderchefs beim Bund-Länder-Gipfel am 22. März dafür einsetzen, dass Übernachtungen an der Küste wieder erlaubt seien, berichtet Westdeutsche Allgemeine.