Wie lange hält das System?
Schon 353 Corona-Fälle bei Olympia in Peking
Geht das gut? Bei den Olympischen Winterspielen in Peking sind am Tag der Eröffnungsfeier (mehr oben im Video) weitere 45 Teilnehmer positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Die Gesamtzahl der Fälle bei Olympia liegt damit nun bereits bei 353 – auch deutsche Athleten sind betroffen, sitzen in Quarantäne – wo die Bedingungen nicht einfach sind.
Etliche Fälle am Flughafen, aber auch neue in der "Blase"
Laut Veranstalter wurden am Freitag 25 Infektionen bei Athleten und Teammitgliedern sowie 20 bei anderen Teilnehmern festgestellt. Allein bei der Ankunft am Flughafen seien 26 Tests positiv ausgefallen, darunter 20 von Sportlern und Mitgliedern der Teams.
Aber auch innerhalb der Olympia-“Blase“ wurden weitere 19 Infizierte festgestellt, die zuvor angereist waren. Darunter waren fünf Mitglieder von Mannschaften. Den Angaben zufolge waren bis Freitag 12.250 Personen zu den Spielen über den Pekinger Flughafen angereist.
Wegen Corona finden die Winterspiele unter extremen Vorsichtsmaßnahmen statt. Alle irgendwie Beteiligten sind komplett vom Rest des Landes abgetrennt, leben in geschlossenen Kreisläufen.
Bernd Wolfarth, Arzt des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), sagt: "Insgesamt wird sich das System daran beweisen müssen, wie wenige Übertragungen in der Blase zustande kommen." Im Moment gehe er von einem "sehr sicheren System" aus.
RTL-Reporter in Peking: Wie soll hier olympisches Flair entstehen?
Quarantäne-Ärger bei Team D! Bedingungen "unzumutbar"
Unterdessen gibt es im deutschen Team Ärger um die Quarantäne-Bedingungen für die drei positiv getesteten deutschen Sportler. „Unzumutbar“ sei das Isolationszimmer des dreimaligen Olympiasiegers Eric Frenzel, schimpfte Dirk Schimmelpfennig, Vorstand im DOSB.
Der Nordische Kombinierer Frenzel hatte sich vor Beginn der Winterspiele in Peking mit dem Coronavirus infiziert. Sein Zimmer sei zu klein, um sich für die mögliche Rückkehr in den Wettbewerb in der zweiten Olympiawoche fitzuhalten. Auch in Sachen Sauberkeit lasse der Raum zu wünschen übrig, so der DOSB, der bereits nach den Testwettbewerben der Bob-Piloten und Rodler im vergangenen Jahr Verbesserungen gefordert hatte, die offensichtlich nur teilweise umgesetzt wurden.
So kommen die Athleten raus aus der Isolation
Alle positiv Getesteten brauchen zwei negative Tests innerhalb von 24 Stunden oder drei Tests mit einem CT-Wert höher als 35, um die Quarantäne verlassen zu können. Ob sie dann wieder in die Wettbewerbe einsteigen, entscheidet sich in Absprache mit den Ärzten. Dabei gilt: "Safety first", sagte DOSB-Arzt Bernd Wolfarth: "Wenn die Quarantäne formal beendet ist, werden sie klinisch untersucht, und dann wägen wir im Einzelfall ab, wie das Return-to-play-Protokoll aussieht." (sfu/dpa/sid)