Bald gilt landesweit 2G
Österreich-Hammer! Jetzt kommt der Lockdown light für Ungeimpfte

Die Corona-Kurve in Österreich kennt nur noch eine Richtung: steil nach oben! Obwohl die Maßnahmen seit Montag verschärft wurden, ist keine Besserung in Sicht. Deshalb hat die Österreichische Regierung laut Medienberichten am Freitag nach einem Bund-Länder-Gipfel beschlossen: Ab nächster Woche gilt landesweit die 2G-Regel. Heißt: ein Lockdown light also für Ungeimpfte.
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Impf-Knaller in Österreich!
Damit ist der Lockdown light für Ungeimpfte in Österreich fix. Ab kommenden Montag haben Ungeimpfte also keinen Zugang mehr zur Gastronomie, zu Hotels, Veranstaltungen mit mehr als 25 Personen, Kultureinrichtungen, Freizeiteinrichtungen oder Sportveranstaltungen.
Außerdem gilt für den Einzelhandel wieder eine FFP2-Maskenpflicht. Auch wurde beschlossen, dass eine Impfung künftig nur noch neun statt zwölf Monate nach der Voll-Immunisierung gültig ist.
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Laut einem Bericht von heute.at gehen die Behörden von 15.000 bis 20.000 Neuinfektionen pro Tag aus.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein schwor seine Landsleute noch einmal auf einen harten Winter ein. „Jeder Desinfektionsspender ist ein Ort der Nächstenliebe“, so Mückenstein.
Regierung zieht Stufe 4 des Pandemie-Stufenplans vor
Der Maßnahmenplan der Regierung sieht vor, dass ab einer Zahl von 300 Intensivpatienten mit einer Woche Vorlaufzeit die zweite der fünf Stufen in Kraft tritt. Dann ist unter anderem der Zutritt zur Nachtgastronomie und zu Après-Ski-Lokalen nur noch Genesenen und Geimpften gestattet.
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Ab 500 mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten gilt diese Regel auch für alle anderen gastronomischen Betriebe und die Hotels. Ab 600 Betten droht ein Lockdown für Ungeimpfte.
Nach dem Corona-Gipfel von Freitag steht nun fest: Die Stufe drei wird übersprungen. Ab Montag gilt die Stufe 4 – obwohl die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivbetten bei 356 liegt. Landeshauptmann Günther Platter nannte die Maßnahmen dennoch „wichtig und alternativlos“.
Regierung will Impfkampagne beschleunigen
Die Regierung erhofft sich von der Verschärfung, dass sich wieder mehr Menschen impfen lassen. Die im Frühsommer noch große Dynamik bei den Impfungen hatte sich in den letzten Wochen extrem abgeschwächt. An einzelnen Tagen wurden nur noch ein paar Tausend Dosen Corona-Impfstoffe gespritzt.
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Österreichs neuer Bundeskanzler Alexander Schallenberg betonte deshalb noch einmal die Wichtigkeit der Impfung. „Natürlich gibt es keinen hundertprozentigen Schutz, den gibt es nie im Leben. Aber wenn Sie in ein Auto steigen, dann legen Sie einen Gurt an. Wenn Sie auf ein Motorrad steigen, setzen Sie einen Helm auf. Die Corona-Impfung ist quasi unser Sicherheitsgurt, unser Schutzhelm gegen das Virus.“
Insgesamt sind in Österreich rund 63 Prozent der Menschen vollständig gegen Corona geimpft, in Deutschland sind es etwa 66 Prozent.
3G-Regel seit Montag am Arbeitsplatz
Seit Montag müssen in Österreich alle, die Kontakt zu anderen Menschen nicht ausschließen können, getestet, genesen oder geimpft sein. Es gilt allerdings eine 14-tägige Schonfrist. In der Zeit können Ungeimpfte und Ungetestete am Arbeitsplatz auch eine FFP2-Maske tragen.
Die Arbeitgeber sind verpflichtet, die Regel zumindest stichprobenartig zu kontrollieren. Bei Verstößen drohen Strafen für Arbeitnehmer bis zu 500 Euro, für Arbeitgeber bis zu 3.600 Euro. Arbeitsrechtler haben zuletzt auf etwaige Konflikte mit dem Datenschutzgesetz hingewiesen, wenn Firmen eine Liste ungeimpfter Mitarbeiter führen.
Corona-Neuinfektionen fast auf Rekordhoch
In dem Alpenland hat die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen fast den bisherigen Rekordwert erreicht. Binnen 24 Stunden wurden nach Angaben von Gesundheits- und Innenministerium 9.388 neue Infektionen gemeldet. Der Rekord seit Beginn der Pandemie wurde vor etwa einem Jahr mit 9.586 Fällen erreicht. Unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl entspräche dieses Niveau umgerechnet etwa 90.000 Infektionen in Deutschland.
Die Lage in den Kliniken Österreichs hat sich binnen Tagesfrist allerdings nicht deutlich verändert. Die meisten Neuinfektion wurden im Bundesland Oberösterreich festgestellt, gefolgt von Niederösterreich und Wien. Bund und Länder wollen am Freitagabend über etwaige neue Maßnahmen beraten.
Die Stadt Wien hat bereits beschlossen, dass ab Ende nächster Woche nur noch Geimpfte und Genese Lokale und Friseure sowie Veranstaltungen ab 25 Personen besuchen dürfen. (mor)