Nächtliches Abenteuer abgebrochenVier Deutsche mit Heli von Gletscher gerettet – es war ihnen zu kalt!

Das wird nicht billig!
Vier junge Deutsche zwischen 17 und 19 Jahren wollen am Samstag (18. Oktober) auf einem Gletscher im österreichischen Tirol campen. Und stellen fest: Nachts ist es da ganz schön kalt. Die Bergrettung muss sie per Helikopter vom Berg holen.
Temperaturen falsch eingeschätzt
Die vier Deutschen wollen das Wochenende auf Wanderschaft im nördlichen Tirol verbringen. Als Höhepunkt ist geplant, auf der Ötztaler Wildspitze (3768 Meter hoch) im Biwak zu übernachten. Bedeutet: Sie wollen im Freien schlafen, ohne Zelt und nur mit Isomatte und Schlafsack. Auf der Bergwanderung vom Örtchen Vent (1921 Meter) hoch auf die Wildspitze ändern sich die Temperaturen im Herbst allerdings schon deutlich.
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Franz Josef Fiegl, Chef der Bergrettung Sölden, erklärt in der österreichischen Kronen Zeitung: „Im Herbst ist es bei Schönwetter im Tal noch warm, weiter oben jedoch sehr kalt.” Das stellen die vier Wanderer fest, denen es zumindest nicht an Ausrüstung mangeln soll.
Am Abend kommen sie auf etwa 3.400 Metern an. Die Nacht ist klar. Außentemperatur: minus sechs Grad. Deutlich zu kalt für ihr Vorhaben, ein Biwak aufzuschlagen. Gegen 21 Uhr brechen sie ihr Abenteuer ab und lösen einen Alarm aus.
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Schwierige Helikopter-Rettung
Die zuständige Bergrettung Sölden informiert den Notarzthubschrauber aus Reutte. Dieser kann auch nächtliche Einsätze durchführen. Gerade erst ist er von einem weiteren Einsatz zurückgekehrt, bei dem zwei unverletzte deutsche Kletterer aus einer Bergwand geholt wurden, schreibt die Kronen Zeitung.

Die Rettung der vier jungen Männer auf der Ötztaler Wildspitze per Helikopter gestaltet sich aufgrund der Lichtverhältnisse kompliziert, gelingt aber. Pilot Oliver Waldschmidt: „Ich hatte kaum Referenzpunkte, Unebenheiten waren nicht erkennbar. Es war unter diesen Bedingungen ein schwieriger Einsatz“, wird er zitiert.
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Übernachtung im Hotel statt auf dem Berg
Nach der Landung an Bord des Helikopters in Sölden werden die Vier in ein Hotel gebracht. Doch das unüberlegte Abenteuer hat noch ein teures Nachspiel. Wie Franz Josef Fiegl auf RTL-Anfrage mitteilt, müssen die jungen Männer zwischen 17 und 19 Jahren den nächtlichen Helikopter-Einsatz selbst bezahlen. Die Kosten dafür „werden sich wohl im fünfstelligen Bereich bewegen.”
Verwendete Quellen: Kronen Zeitung, eigene RTL-Recherche