Nach Teil-Lockdown für Ungeimpfte

Österreich denkt über nächtliche Ausgangssperren nach - für alle!

14.11.2021, Österreich, Wien: Karl Nehammer (ÖVP,l-r), Innenminister von Österreich, Alexander Schallenberg (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, und Wolfgang Mückstein (Grüne), Gesundheitsminister  von Österreich, sprechen bei einer Pressekonferenz zu den neusten Entwicklungen während der Corona-Pandemie. Im Kampf gegen die vierte Welle der Corona-Pandemie gilt in Österreich von diesem Montag, 15.11.2021, an ein Lockdown für Ungeimpfte. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Karl Nehammer (ÖVP,l-r), Innenminister von Österreich, Alexander Schallenberg (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich, und Wolfgang Mückstein (Grüne), Gesundheitsminister von Österreich, sprechen bei einer Pressekonferenz zur Corona-Lage.
hog nwi, dpa, Georg Hochmuth

Österreich (Inzidenz über 800) fährt nun härtere Bandagen gegen die Virusverbreitung auf: Es gilt ein Teil-Lockdown im Land. Aber ob es bei Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte bleibt? Ungewiss! Denn schon jetzt liegen Pläne in der Schublade, die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen auch auf Geimpfte auszuweiten...
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„Wir sitzen alle im gleichen Boot“

Nächtliche Ausgangsbeschränkungen für alle Bürger, um die Corona-Welle zu brechen: Dieser Vorschlag liege auf dem Tisch und darüber werde am kommenden Mittwoch entschieden, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) am Sonntagabend in der ORF-Nachrichtensendung „ZiB2“.

„Wir sitzen alle im gleichen Boot“, sagte Mückstein. Wenn ein allgemeiner Lockdown verhindert werden solle, sei eine Verringerung der Kontakte zwischen den Menschen zwingend erforderlich, so der Minister weiter. Die Beschränkungen würden ab 22 Uhr gelten und auch eine erneute Schließung der Nachtgastronomie bedeuten. Mückstein betonte erneut, dass das Ausmaß der vierten Corona-Welle vor allem auf die Ungeimpften zurückzuführen sei.

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Handel ist in Sorge wegen des Weihnachtsgeschäfts

Ab Montag gilt in Österreich für Ungeimpfte ein Teil-Lockdown. Bis zum 24. November dürfen sie ihr Zuhause nur aus zwingenden Gründen wie den Weg zur Arbeit, für den täglichen Einkauf oder zur Erholung verlassen. Betroffen sind rund zwei Millionen der etwa neun Millionen Bürger in Österreich.

Der Lockdown für alle, die weder geimpft noch in den vergangenen 180 Tagen genesen sind, ist aus Sicht des Handels eine schwere Belastung. Bundesweit wird durch die Ausgangsbeschränkungen ein Umsatzeinbruch von bis 350 Millionen Euro wöchentlich befürchtet, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands, Rainer Will. „Die Kaufkraft großer Teile der Bevölkerung wird in der wichtigsten Zeit des Jahres für den Handel hin zu digitalen Giganten verschoben.“ Dabei stecke sich erwiesenermaßen kaum jemand in Geschäften mit dem Coronavirus an, hieß es.

Der Schritt soll die Bereitschaft zu einer Impfung weiter erhöhen. Schon bisherige Verschärfungen, wie die 3G-Regel am Arbeitsplatz und die 2G-Regel in weiten Teilen des öffentlichen Lebens, hatten die Zahl der Impfungen deutlich erhöht. Aktuell liegt die Impfquote bei etwa 65 Prozent, etwas unter dem deutschen Wert.

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Schritte nur die "Unterkante" der Möglichkeiten

Die von Bund und Ländern beschlossenen Schritte sind nach den Worten von Kanzler Alexander Schallenberg nur die „Unterkante“ der Möglichkeiten. Die einzelnen Länder seien frei, noch strengere Regeln zu erlassen. So hat zum Beispiel die Hauptstadt Wien bereits angekündigt, in der Nachtgastronomie und bei allen Veranstaltungen von mehr als 25 Personen auch von Geimpften und Genesenen künftig einen PCR-Test zu verlangen. Außerdem startet die Metropole die Covid-Schutzimpfung für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren.

Auf scharfe Kritik stieß das Vorgehen bei der rechten FPÖ. Die Rechtspopulisten riefen umgehend zu einer Demonstration am nächsten Samstag in Wien auf. Das Land habe nun ein «Corona-Apartheidssystem», schrieb FPÖ-Chef Herbert Kickl auf Facebook. Außerdem kündigte er wegen Missachtung von Grund- und Freiheitsrechten eine Klage beim Verfassungsgerichtshof an.

Am Sonntag wurde mit 11.552 Fälle erneut eine sehr hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner kletterte auf knapp 850.

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Das große Geschäft mit der Pandemie: Ausgerechnet in einer Zeit, in der jeder um seine Gesundheit bangt, finden Betrüger immer wieder neue Wege, illegal Geld zu machen. Egal, ob gefälschte Impfpässe, negative Tests oder Betrügereien in den Testzentren - die Abzocke lauert überall. Sogar hochrangige Politiker stehen in Verdacht, sich während der Corona-Zeit die eigenen Taschen vollgemacht zu haben. Unsere Reporter haben europaweit recherchiert – die ganze Doku auf RTL+