Als einziger mit „sehr gut" abgeschnittenÖko-Test: Ein Orangensaft vom Discounter schlägt sie alle!

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Ein günstiger O-Saft macht bei Öko-Test das Rennen.
IMAGO/Addictive Stock

Frische Brötchen, ein Glas Orangensaft – gibt es ein besseres Frühstück? Rund 7,1 Liter O-saft trinken wir Deutschen durchschnittlich pro Kopf und Jahr, wegen der anhaltenden Inflation kostet das fruchtige Getränk allerdings inzwischen deutlich mehr. Öko-Test hat 19 Produkte darauf untersucht, ob sie ihr Geld auch wirklich wert sind.

Einige Marken haben die Orangensaft-Preise erhöht

Kostete beispielsweise der Valensina Frühstücksorange-Saft vor zwei Jahren nur 0,88 Euro, muss man derzeit rund 2,19 Euro für die Erfrischung berappen. Die 19 Säfte im Test bewegen sich zwischen 1,99 und 4,39 Euro pro Liter. Bei sieben davon handelt es sich um biozertifizierte Produkte, fünf tragen ein Fairtrade-Siegel. Alle Produkte enthalten 100 Prozent Fruchtsaft. Bei der Untersuchung wurden sowohl Säfte aus Konzentrat, als auch Direktsäfte geprüft.

Konzentrat oder Direktsaft? Das ist der Unterschied

Um Orangensaftkonzentrat herzustellen, wird der Saft stark erhitzt, bis das Wasser verdampft und ein klebriger Brei übrig ist. Der Dampf wird destilliert, um die Aromen zu erhalten – so können sie später wieder hinzugefügt werden.

Direktsäfte werden nach dem Pressen nicht konzentriert, sondern erhitzt, um die Haltbarkeit zu verlängern. Wasser wird nicht hinzugefügt. Direktsäfte werden seit einigen Jahren immer beliebter, haben laut dem Fruchtsaftverband in Deutschland aber nur einen Marktanteil von 20 Prozent.

Die von Öko-Test beauftragten Labore fahndeten in den Säften unter anderem nach Rückständen von Pestiziden und Desinfektionsmitteln, Ethanol und Methanol. Hier gab es offenbar nichts zu meckern. Zudem wurde der Vitamin-C-Gehalt, Aromen und Geschmack untersucht. Auch hier lagen fast alle Säfte im grünen Bereich. Allerdings gibt es bei den Arbeitsbedingungen auf den Orangenplantagen laut dem Magazin oft Luft nach oben.

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Im Video: Stiftung Warentest: Markenklassiker ist gleichzeitig Top und Flop!

Diese O-Säfte überzeugen nicht

Testverlierer ist der Bio Sonne Bio-Saft Orange aus Orangensaftkonzentrat von Norma. Das Getränk entspricht laut Labor nicht den gesetzlichen Vorgaben für einen Orangensaft aus Konzentrat, was die sogenannte Rearomatisierung angeht: Für Säfte aus Konzentrat gilt, dass die Aromastoffe, die beim Konzentrieren entzogen werden, dem Saft wieder hinzugefügt werden müssen. Und bei diesem Prozess ist offensichtlich etwas schiefgelaufen, damit entspricht der Saft schlicht nicht den Vorgaben der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung. Insgesamt summieren sich die Mängel des Safts auf ein „Ungenügend". Gesundheitsgefährdend sei sein Verzehr aber nicht.

Auch der oben genannte Markenklassiker Valensina Frühstücksorange aus Orangensaftkonzentrat ohne Fruchtfleisch schneidet mit „Mangelhaft“ nicht wesentlich besser ab. Hier kritisierte Öko-Test unter anderem, dass mit „ohne Zuckerzusatz“ eine Selbstverständlichkeit beworben wird, außerdem gab es bei den Herstellungsbedingungen Abzüge, etwa für den Mangel an existenzsichernden Löhnen für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Feldern.

O(h)! Saft von Lidl ist Testsieger

Als einziges Produkt wurde der Fairglobe Way To Go Orangensaft aus Orangensaftkonzentrat, Fairtrade von Lidl mit „sehr gut" bewertet (1,99 Euro pro Liter). Hier konnte die Tester vor allem überzeugen, dass Lidl den „Gap", also die Lücke zwischen dem Fairtrade- und dem existenzsichernden Lohn für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen, einmal jährlich zusätzlich zahlt.

„Gut" und ebenfalls vergleichsweise günstig ist unter anderem der Fair Orangensaft aus Orangensaftkonzentrat, Fairtrade von Aldi.

Alle Ergebnisse gibt’s auf ökotest.de. (xwi/rka)