Erstmals in der Geschichte

Walfangkommission warnt vor Aussterben der Vaquitas

HANDOUT - 08.02.2017, Mexiko, Golfo de Santa Clara: Ein Vaquita, ein Kalifornischer Schweinswal, im Netz eines Fischers. Erstmals in seiner Geschichte warnt der wissenschaftliche Ausschuss der Internationalen Walfangkommission (IWC) vor dem Aussterben einer Art. Im Golf von Kalifornien in Mexiko gebe es nur noch etwa zehn Exemplare des Kalifornischen Schweinswals, teilte die IWC am Montag mit. (Zu dpa «Internationale Walfangkommission warnt vor Aussterben der Vaquitas») Foto: Cristian Faesi/WWF/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Internationale Walfangkommission warnt vor Aussterben der Vaquita.
wok wst geo, dpa, Cristian Faesi

Die kleinste Walart der Welt und zugleich die bedrohteste!
Der Kalifornische Schweinswal zählt zu den kleinsten Walen der Welt. Jahrelang ging die Population zurück - seit 2018 hält sich der Bestand bei zehn Tieren. Ein großes Problem ist der illegale Fischfang.

Aussterben könnte unvermeidlich sein

Erstmals in seiner Geschichte warnt der wissenschaftliche Ausschuss der Internationalen Walfangkommission (IWC) vor dem Aussterben einer Art. Im Golf von Kalifornien in Mexiko gebe es nur noch etwa zehn Exemplare des Kalifornischen Schweinswals, teilte die IWC mit.

Nur die konsequente Umsetzung eines Verbots von Stellnetzen in ihrem natürlichen Lebensraum könne das Aussterben der extrem seltenen Meeressäuger - auch Vaquitas genannt - noch verhindern.

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Das Aussterben des Vaquita ist unvermeidlich, wenn nicht sofort alle Stellnetze durch alternative Fanggeräte ersetzt werden, die sowohl den Vaquita als auch den Lebensunterhalt der Fischer schützen. Wenn dies nicht jetzt geschieht, wird es zu spät sein, heißt es in der Erklärung des wissenschaftlichen Ausschusses, dem rund 200 Forscher angehören.

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Tiere verfangen sich in Netzen

Der Kalifornische Schweinswal (Phocoena sinus) zählt zu den kleinsten Walen der Welt. Die Tiere werden nur rund 1,50 Meter lang und wiegen etwa 40 Kilogramm. Sie leben im Golf von Kalifornien im Nordwesten von Mexiko.

Immer wieder verfangen sich die Schweinswale in Stellnetzen von Fischern und verenden dort. Zwar wurde der kommerzielle Fischfang mit diesen Netzen in der Region verboten. Trotzdem ging die Population von 567 Exemplaren im Jahr 1997 auf nur noch zehn Tiere im Jahr 2018 zurück. Seitdem ist der Bestand offenbar weitgehend stabil.

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Gefährdet sind Vaquitas vor allem durch die illegale Jagd mit Stell- und Treibnetzen auf Totoabas. Die Schwimmblasen dieser Fische werden in Hongkong und auf dem chinesischen Schwarzmarkt zu hohen Preisen gehandelt. Das darin enthaltene Kollagen wird in bestimmten Suppen verwendet. In China ist der Fisch zudem als angebliches Aphrodisiakum und Heilmittel heiß begehrt.

Am stärksten bedrohten Meeressäuger der Welt

Die Umweltschutzorganisation WWF begrüßte die Entscheidung der IWC, vor dem unmittelbar bevorstehenden Aussterben des Kalifornischen Schweinswals zu warnen. Vaquitas sind die am stärksten bedrohten Meeressäuger der Welt. Sie können nicht gefangen, gehalten oder nachgezüchtet werden.

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Ihr Verschwinden ist ein tragisches Beispiel dafür, wie die organisierte Umweltkriminalität das Artensterben befeuert, sagte die Meeresartenschutz-Expertin beim WWF Deutschland, Heike Zidowitz. Um die letzten Vaquitas zu retten, muss die mexikanische Regierung noch härter gegen die illegale Fischerei und die organisierte Kriminalität vorgehen. International muss der Schmuggel mit den Schwimmblasen gestoppt werden. (xes mit dpa)