„Vor ihm nicht viel los mit Formel 1 in Deutschland“

Mick-Teamchef schwärmt von Schumis Legendenstatus und Rückhalt der Familie

Michael Schumacher erhält am Mittwoch den Staatspreis von Nordrhein-Westfalen. Vor der Ehrung stellt Günther Steiner, Teamchef seines Sohnes Mick, den Stellenwert von Schumi für die Formel 1 und den F1-Standort Deutschland heraus. Schumi jr. sei indes „auf dem Weg“ seine eigene Marke zu werden, erklärt der Haas-Boss im RTL/ntv-Interview. Rückhalt bekomme der 23-Jährige vor allem durch seine Familie.

Steiner: Schumacher hat die Perfektion reingebracht

Siebenmaliger Weltmeister, Ikone des Sports, Weltmarke. Michael Schumacher steht für den maximalen Erfolg in der Formel 1. Für seine sportlichen Triumphe, sein soziales Engagement und Verdienste für das Heimatland NRW wird Schumi an diesem Mittwoch vom Land Nordrhein-Westfalen mit dem Staatspreis geehrt. Seine Familie wird bei diesem emotionalen Moment in Köln dabei sein. Die Laudatio in der Motorworld Köln, gerade mal 25 Kilometer weg von Schumachers Heimat Kerpen, hält an diesem Mittwoch sein Wegbegleiter und Förderer Jean Todt.

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Vor der Ehrung erklärt Haas-Teamchef Günther Steiner, warum Schumacher so einen besonderen Status inne hat. „Michael ist eine Legende für alle Formel-1-Fans. Er hat ja Formel 1 in Deutschland zu dem gebracht, was es ist und war. Vor Michael war nicht viel los mit Formel 1 in Deutschland.“

Er sei der „erste moderne Mehrfach-Weltmeister“, so Steiner, der die „Perfektion reingebracht hat“ in den Rennsport und die Weiterentwicklung. „Er hat sehr viel gegeben, um sich weiterzuentwickeln.“

Mick Schumacher "auf dem Weg" zur eigenen Marke

Zehn Jahre nach dem Karriereende von Schumacher bei Mercedes fährt dessen Sohn Mick im Team von Steiner. Der Südtiroler glaubt, dass trotz des wahnsinnig bekannten Nachnamens Mick auf „dem Weg dahin“ sei, eine eigene Marke zu werden. Diese Entwicklung sei lediglich eine Frage der Zeit. „Er nutzt den Nachnamen ja nicht nur für sich aus. Er probiert, er selbst zu sein“, sagt Steiner. „Nur dauert das ein bisschen. Weil es für die Leute einfacher ist, ihn als Sohn von Michael zu bezeichnen. Es wird sich mit der Zeit so ergeben. Er trägt dazu bei, seine eigene Marke zu werden.“

Dabei hilft vor allem sportliche Erfolg. In den zwei vergangenen Rennen trumpfte Schumi jr endlich richtig auf, holte Platz 8 (Großbritannien-GP) und Platz 6 (Österreich-GP). Karriere-Bestleistung. Rückhalt und Kraft bekommt er vor allem von der Familie. Mutter Corinna und Schwester Gina waren mit die ersten, die nach dem wahr gewordenen Punkte-Traum von Mick in Silverstone am Funk gratulierten. Er sei der Familie „sehr nahe“, sagt Steiner. „Es ist immer schön, wenn junge Leute Nähe und Respekt für ihre Familie haben und dass sie zusammenarbeiten. Die Familie ist durch schwere Zeiten gegangen. Es ist verständlich, warum es so ist. Aber es ist schön anzuschauen.“ (msc/fgö)