Tipps vom Kfz-MechanikerNoch keine Sommerreifen drauf? Autoreifen ganz einfach selbst wechseln - so klappt's

Die alte Reifenwechsel-Regel lautet: Von O bis O, also von Ostern bis Oktober.
Das ist die Zeit für Sommerreifen. Mit dem nun kommenden Osterfest ist es also wieder Zeit, sich dem leidigen Thema Reifenwechsel zu widmen. Und dafür muss es nicht unbedingt in eine Kfz-Werkstatt gehen. Denn: Autoreifen können auch ohne Fachmann vor der eigenen Haustür gewechselt werden. Wir verraten die Tipps und Tricks für den Selfmade-Reifenwechsel zu Hause.

So einfach kann jeder die Reifen wechseln:

Alles, was es für einen Reifenwechsel zu Hause braucht, ist das richtige Werkzeug und ein paar hilfreiche Tipps vom Profi! Welche das sind, hat unsere Reporterin in einer Auto-Werkstatt für euch herausgefunden.

Fester Grund und richtige Punkte
Für einen Reifenwechsel in Eigenregie suchen Autobesitzer einen festen, ebenen Grund. Auf Kopfsteinpflaster oder einer abschüssigen Straße könnten Wagenheber einklappen, warnt der TÜV Thüringen. Dann drohen schwere Verletzungen und Beschädigungen an Radaufhängungen oder Schwellern.

Der Wagenheber darf nicht verkanten und sollte nur an den dafür vorgesehenen Stellen angesetzt werden, die für die auftretenden Kräfte ausgelegt sind. Wo sich die Aufnahmepunkte befinden, ist je nach Fahrzeug verschieden. Im Zweifel müssen Fahrer in der Betriebsanleitung nachsehen.

Drehmoment kontrollieren

Auch mit einem einfachen Radkreuz lassen sich die Reifen montieren. Empfehlenswert ist aus Sicht des ADAC aber ein Drehmomentschlüssel. Dieser lässt sich präzise einstellen, sodass die Schrauben nicht überdreht, aber zugleich nicht zu leicht angezogen werden.

Ein Blick ins Betriebsheft verrät, mit wie viel Kraft Radmuttern festgedreht werden dürfen. Nach 50 Kilometern sollte man prüfen, ob sie weiterhin festsitzen, raten die Experten.

Lese-Tipp: Sommerreifen im RTL-Test

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Keine alten Reifen kaufen

Älter als drei Jahre sollten gekaufte Reifen nach Angaben des ADAC nicht sein. Frischer Reifengummi hatte bei Tests des Autoclubs die beste Haftung. Wann der Reifen hergestellt wurde, lässt sich an einem vierstelligen Zahlencode, meist in einem Oval, am Ende der DOT-Nummer an der Reifenflanke erkennen. Die ersten zwei Ziffern nennen die Woche, die letzten zwei Ziffern das Herstellungsjahr.

Im Fachhandel lässt sich das gut selbst prüfen. Wer online kauft, der sollte bei der Auftragserteilung darauf hinweisen, dass er Reifen möchte, die maximal ein gewisses Alter aufweisen.

Lese-Tipp: Sommerreifen kaufen: Tipps und Testsieger!

Keine Lust auf Reifenwechsel? Wann sich Ganzjahresreifen als Alternative anbieten

Ganzjahresreifen für Wenigfahrer
Der Reifenwechsel zweimal im Jahr kann nerven. Warum also nicht zu Ganzjahresreifen greifen? Wer in einer stadtnahen Flachlandregion ohne harten Winter lebt, kann laut TÜV Süd darüber nachdenken. Eine Option sind die Reifen außerdem für Fahrer, die wenig unterwegs sind. Gebiete mit vielen Steigungen jedoch, auch städtische wie Stuttgart, verlangen im Winter nach Winterreifen. Denn bei Matsch und Schnee spielen die ihre Vorteile aus. Auf Eis dagegen schlagen sich die Ganzjahresreifen generell nicht schlechter

Winterräder liegend lagern
Wer seine Reifen in der Werkstatt wechseln lässt, kann sie gegen Gebühr oft gleich bis zum Frühjahr einlagern lassen. Wenn Autofahrer sie selbst einlagern, sollten sie einen trockenen, kühlen und dunklen Ort wählen. Direktes Sonnenlicht und schwankende Temperaturen könnten den Pneus schaden, erläutert der TÜV Thüringen. Bleiben die Reifen auf den Felgen, können sie liegend übereinander gestapelt werden. Alternativ bietet sich ein Felgenbaum oder eine Wandhalterung an. Reifen solo, also ohne Felge, überwintern am besten stehend. Dann sollten Autofahrer sie etwa einmal monatlich um etwa ein Viertel drehen, um Standschäden zu vermeiden.

Lese-Tipp: Besser den Vermieter fragen! Warum man Autoreifen nicht einfach so im Keller lagern sollte

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