Attacke durch Wolf in Niedersachsen
„Bei lebendigem Leibe aufgefressen" - Ulrike und Henrik trauern um ihr „Juwel"

Als Landwirt Henrik Böttjer eines Morgens seine Weidetiere in Driftsethe kontrolliert, findet er eines seiner Rinder angefressen und leblos im Graben!
Schnell vermuten er und seine Frau Ulrike, dass ein Wolf hinter dem Angriff steckt. Für das Landwirtspaar aus Niedersachsen ist es ein schmerzlicher Verlust – sie haben das Tier selbst aufgezogen und es war trächtig.
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Landwirt findet totes Rind bei Routinekontrolle der Weide

Ulrike Böttjer kommen die Tränen, wenn sie an den schrecklichen Vorfall denkt. „Wir haben sie von Geburt an großgezogen“, erzählt die 69-Jährige im Gespräch mit RTL. Mit „sie“ ist das getötete Rind gemeint – namens „Juwel“. Am 4. November findet ihr Ehemann, Henrik Böttjer, das Tier bei einer routinemäßigen Kontrolle der Weide. Denn von vier Rindern zählt er nur drei.
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Rinder sind traumatisiert von Angriff

Für das fehlende Rind kommt jede Hilfe zu spät: Am Hinterschinken fehlen große Stücke an Fleisch und auch das Kalb stirbt. „Allein auch die Tatsache, welche Schmerzen dieses Rind hat leiden müssen. Das macht mir am meisten zu schaffen“, beschreibt Ulrike Böttjer.
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Auch die anderen Rinder sind verletzt, wie ihr Ehemann feststellt. „Die sind richtig traumatisiert. Alle drei noch immer. Die sind auf der Weide nur rauf und runter gerannt“, erklärt der 73-Jährige RTL. Täglich verarzte er die Risswunden der Tiere. Auch ihm geht der Vorfall nahe: „Das ist ja ein moralischer Verlust. Gewaltig, man hat so ein Tier aufgezogen und jetzt ist es weg.“
DNA-Probe wird ausgewertet

Von dem toten Tier wurde eine DNA-Probe genommen – die soll Aufschluss darüber geben, ob ein Wolf oder gleich mehrere hinter dieser Attacke stecken. Der Schaden wird den Böttjers komplett ersetzt – dazu gehören auch die Tierarztkosten und die Medikamente. Doch „Juwel“ wird nicht zu ersetzen sein. „Plötzlich kommt so ein Wolf und alles ist vorbei“, erzählt Ulrike Böttjer. „Sie war tragend. Und jetzt haben wir weder das Rind, noch das Kalb: Wir haben nichts mehr.“
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